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2004.11.27 | 11:16 am | Nerd of Love PERMALINK  |  TRACKBACK
Nacht

Letzte Nacht, während Herr S. auf meinem Sofa von einer Zaubergitarre mit goldenen Saiten träumte, reiste ich im Schlaf nach Berlin, dich zu finden. Ich stellte mein Gepäck in einem kleinen Laden an den Gleisen ab, unterirdisch, und verlor mich in den Bögen und Treppenfluchten, auf den Lippen deinen Namen und im Herzen die Reue für alles, was geschah. Das Einsehen und die Verzweiflung. Stundenlang irrte ich umher, befragte jeden, den ich sah. Niemand konnte mir helfen. Erschöpft saß ich schließlich am Bahnsteig, nichts mehr war zu tun, ich hatte jeden Stein dieser Stadt umgedreht, an jede Türe geklopft und in jedes Fenster geschaut, war in jeden Fluss gesprungen und in jedes Gebüsch, doch ich konnte dich nicht finden. Niemand war da. Plötzlich standest du vor mir und sagtest, lass uns diesen Zug nehmen, zusammen, lass uns fahren. Ich war so glücklich, in diesem Moment. Ich wollte mein Gepäck holen, doch der Laden war verschwunden, war nicht mehr zu finden. Aber das spielte keine Rolle mehr. Dann wachte ich auf und das Bett war groß und leer und mein Magen ein schwarzer Klumpen, das Zimmer die Dunkelheit schlechthin. Vom Sofa kam ein leises Atmen.

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