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zak
Befindlichkeiten


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2005.10.30 | 2:36 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Das Karlsson-Prinzip

Loftcube

Futoro

Graft

Deutschlandschaft

Um Gotteswillen nicht neu, aber weiterhin gut. Links traditionelle Holzbauweise auf dem Dach eines Parkhauses, versteckt im Grün, hier in Deutschland ein wenig mehr auf Öl gebaut. Bei Aisslingers Loftcube winkt natürlich auch Charles Wilp aus Matti Suuronens Futuro heraus, aber macht ja nichts, das alles transportiert sich ohnehin selbst und schließt nichts aus. Überhaupt: Peripherie ist überall und eine Hand an der Brüstung zu haben, kann nie ganz falsch sein. So denn die andere ein Glas hält.

2005.10.29 | 4:07 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
How will Glamour survive?

Es war verdammtescheißenochmal nicht „Wetten, dass..?“ und ich saß auch nicht im florianilliesschen Bademantel dort; aber es war das Wohnzimmer meiner Eltern und es war ihr Sofa, und nun ist es auch Nostalgie, die hier spricht, nicht aber diese feist proustimitatorische, die liebevoll die vergangene Kindheit umarmt, nichts bedauernd, sondern vielmehr eine, die erschrickt, vor der Zeit und vor dem Verrotten. Vor dem eigenen und dem derer, die eigentlich Konstanten sein müssten, außerhalb, auch und gerade biologisch, weil sie es doch hier, im eigenen Herzen sind. Das ebenfalls aufhören wird zu schlagen. In der Theorie ist es uns allen klar, praktisch jedoch ist es ein Grauen ob der Furchen in den Gesichtern und in allem anderen und dann kommt, zwangsläufig, wieder der Hass auf Natur, Universum und den ganzen Rest, präsent wie lange nicht. Und vielmehr noch das Erschrecken über den Verlust des Glühens. Zu viel Wissen macht hässlich. Von der Quantität des Lebens soll gar nicht erst begonnen werden. Schauen Sie sich einmal die Videos an, auf dieser Site, chronologisch, dann sehen Sie schon, was ich meine. Wie bei Damien Hirsts kopulierenden Kühen ist auch hier der Verfall ein Spiegel, in den man nicht wirklich blicken möchte.

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Ich war 15 oder 16 Jahre alt, und das Video zu Hotellounge hat eine Perlenkette der Paranoia in die Furchen meines Gehirns gebettet. Immer wieder versuche ich, sie zu streicheln. Doch selten nur ist passendes Werkzeug da.

COMMENTS

1 - posted by Hanna | 2005.11.08 | 5:17 pm

Schade, dass Sie Ihr Talent immer noch mit Rumposen vergeuden, aber das wird sich scheinbar nie ändern.

2 - posted by zak | 2005.11.08 | 6:53 pm

Nein, wahrscheinlich nicht. Das ist schade, ja.

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2005.10.23 | 1:41 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Metaphysik

The Bubble Project

via TSS

[...] I printed 15 000 of these bubble stickers and place them on top of ads all over New York City. Passersby fill them in. I go back and photograph the results. [...]

Ji Lee

2005.10.22 | 8:37 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
The Boney King of Nowhere

In pitch dark I go walking in your landscape.
Broken branches trip me as I speak.
Just because you feel it doesn't mean it's there.

There's always a siren
singing you to shipwreck.
Steer away from these rocks.
We'd be a walking disaster.
(Don't reach out, don't reach out.)

Just because you feel it doesn't mean it's there.
(There's someone on your shoulder.)

There there.

Why so green and lonely?
Heaven sent you to me.

We are accidents
waiting to happen.

Radiohead - There There

2005.10.22 | 7:51 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Semiotik II

COMMENTS

1 - posted by ungefragt | 2005.10.30 | 11:13 pm

Das links ist ja auch das Cover einer CD, die man öfter mal verschenken könnte. An geeignetes Umfeld oder das, was es mal war.

2 - posted by zak | 2005.11.02 | 9:47 pm

Na ja, also, wie gesagt, ich kam ja da von diesem Konzert, genau in dieser Nacht; wo ich mich auch unterhielt, über die große Koalition, die man ob des Publikums assoziieren könnte, und alles Klüngel hier in der kleinen Stadt und so, und dann meldete sich ein Herr, mit dem ich vielleicht dort sprach und dann meinte ich noch: Zweiekkenkreis anhören, weil niedlich und schön, im Frühjahr das Debut, auf 1stdecade natürlich, und dann waren plötzlich die Kommentare weg. Ja, so war das.

3 - posted by ungefragt | 2005.11.03 | 3:57 pm

Und ich wunderte mich schon, ob ich des Nachts, als ich nochmal hier vorbeischaute, vielleicht woanders schon zu tief hineingeschaut oder gar geträumt hatte. Zweiekkenkreis werde ich dann auf der Stelle probehören.

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2005.10.22 | 7:44 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Freizeit

Der Saal war sehr leer, vorhin. Ich glaube, es haben auch andere geweint. Der Film endete mit sanft fallendem Schnee. Wie hieß die Sitzkategorie? Honeymoon? Nun, Danke. Das Mädchen mit den rosa Flip-Flops fing tatsächlich an zu hüpfen, gerade. Kühles Summen. Als ich aus der Metro komme, erneut, spielen oben auf dem Parkplatz die Mofataxi-Jungs Fußball, soeben hat einer von ihnen nicht schnell genug reagiert und der Ball rollt auf die dreispurige Straße, wo glücksam dank roter Welle die Blechlawine temporär verharrt. Alle Augen folgen dem Ball, auch meine, dann trifft sich der Blick mit dem einer der Jungs, und sein Gesicht und seine Gestik laden mich prompt zum Mitspielen ein. Ich lehne lächelnd ab, gehe weiter und frage mich, warum es da jetzt schon wieder solche Hemmungen hatte, ärgere mich kurz und schiebe es dann auf Müdigkeit und falsches Schuhwerk. Vor dem Portal der Bank schläft unverändert der übergewichtige alte Hund und atmet in die warme Nacht hinaus.

Schnitt

[...] Zu sagen: "Ich" und damit eine Konstante zu meinen, (…) sicher zu sein, diese Konstante einen einzigen Tag unkontrolliert und unzersetzt durchzubringen, sie über eine (selbst die günstigste) Nacht heil hinüberzuretten: das ist mir nun schon seit Jahren nicht geglückt. [...]

Rainer Maria Rilke an Lou Andreas-Salomé, 1914

via Schneeklang

2005.10.22 | 7:43 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Diplomatie

The Atlanta Hotel

Der Sommer ist vorbei, die Eichhörnchen fallen von den Bäumen. Wir haben die letzten Sonnenstrahlen aus den Parabolschüsseln gekratzt, und es gibt keinen Grund, sich zu beklagen. Nun darf Dunkles kommen.

2005.10.22 | 7:40 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Pathos: Warum eigentlich nicht?

Und du verlässt das Gebäude, das klimatisierte Innen, die warme Nacht umfängt dich, überall Menschen, die in die gleiche Richtung strömen. Unter der Brücke, an der Kreuzung, ist alles voller Taxis. Du steigst ein, nennst dem Fahrer das Ziel und er sagt einen Preis, du lachst, weil er viel zu überzogen ist, für die Verhältnisse der Stadt, und du lachst, weil es ja doch nur zwei Euro sind, dieser überzogene Preis, vom einen Ende des Molochs zum anderen. Wie vergänglich es doch ist, dieses Gefühl, die ganze Welt umarmen zu wollen, natürlich nicht wegen des Taxifahrers, sondern weil alles so ist, wie es ist, traurig und schön, klein, erbärmlich manchmal und doch einfach nur liebenswert. Wertvoll, großartig. Zum Weinen schön – ganz einfach nur menschlich. Weil Menschen so sind, klein und unzulänglich und ungerecht und doch so groß sein können und toll. Und du das einfach würdigen musst und es umarmen und schreien: JA! Und allem anderen, auch dem eigenen kleinen Elend, ins Gesicht sagen, es solle gefälligst woanders hingehen, es werde hier nicht gebraucht. Vielleicht es auch treten. Er ist nötig, dieser Tritt, ab und an. Damit man nicht vergisst. All das darf nicht vergessen werden. Darf nicht verblassen. Nicht die Magie der Worte. Die des Lebens.

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Und an der nächsten Straßenecke wird man erschossen.

[...] Ich weiß nicht, ob ich mich da jetzt richtig ausdrücke, so. [...]

Christian Kracht - Faserland

2005.10.22 | 7:21 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Semiotik

[...] Die Stadt kann als ein literarisches Werk betrachtet werden, das natürlich auch nichtverbale Teile enthält - wie ein Theaterstück -, mit eigenen Regeln und Kompositionsverfahren, ein Werk einer außerordentlich weit ausgreifenden Gattung, da durch die Vermittlung der Bibliotheken, Buchhandlungen, Schulen etc., die gesamte Literatur zumindest einer Sprache als eines seiner Kapitel, seiner Akte, seiner Teile erscheinen kann. [...]

Michel Butor - Die Stadt als Text

Abb.: The World Red Swastika Society (Thailand Branch) - Bangkok

THE SHAH RULES OK IN '79.

2005.10.17 | 3:39 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Pathologie, Vivisektion, Textkörper

Dass man das nämlich eigentlich gar nicht so aufschreiben darf, und noch nie durfte, jedenfalls nicht hier, all das Darbieten und das Jammern, als ob jemand hören und gar helfen würde. Weil das wie mit Spiegeln ist, in denen man sich selbst verliert. Und dann gar nichts mehr weiß. Weil so die Erinnerung das Leben betrügt, schon während sie entsteht. Die Bilder alles auffressen und sich nahtlos über das Reale stülpen. Das sie selbst sind. Die Relativierung aber muss an gefesselten Gliedmaßen aus der Stadt geschleift werden, auf dem Schotter des Ekels entblankt. Jedes geschriebene Wort macht mich ein wenig unschärfer, seit Jahren schon. Man kann mich gar nicht mehr fokussieren, so sehr wütete die Dekonstruktion, so stark der Wunsch nach Auflösung, unbewusst. Schon lange gibt es keinen Ort mehr, an den man gehen könnte. Schon lange will ich einfach nur gerettet werden, auf dass all das fort ist und nie wiederkommt. Was einst half, ist der eigene Tod. Dies alles darf hier nicht stehen, dies alles darf gar nicht sein. Es ist ein Ende, schon auf dem Gang zu hören, und das schwarze Loch im schartigen Brustkorb wird bald so groß sein, dass nichts anderes mehr sein kann. Und somit auch nicht ist.

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Deshalb nichts von dem Hügel, auf dem wir saßen, nichts von der Nacht und der Unbeholfenheit, vom stillen Glück und all dem Anderen. Nichts davon. Nicht hier.

Only

Dies hier nichts anderes als ein Schrei. Ich kann mir zusehen, beim Zerfall.

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1 - posted by Felicien | 2005.10.17 | 10:46 pm

Letzte Woche rief ein Sammler an, er wolle den stillgelegten Sektionsraum unter meinen Atelier mieten. Ob denn die alten Bahren und der Seziertisch noch dort wären. Ich werde ihn, bei nächster Gelegenheit, auf einem der sieben Hügel vorstellen.

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