Eins
Zwei
Vier
[...] Was sagen Sie, wenn ich Ihnen jetzt verrate, dass der Mann, über den Sie Ihr Gedicht "Das Jagdgewehr" geschrieben haben, niemand anderer ist als ich? [...]
Yasushi Inoue - Das Jagdgewehr
Die Masse der gesamten Kultur als Trägheitsmoment mit den geringsten Spaltmaßen.
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Überhangsmandat.
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Dieser Irrtum, dieses Konstrukt von Verständnis.
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Das zweiköpfige Kind, dem der eine [Kopf] amputiert wurde.
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Das für uns unhörbare Weinen der Toten.
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Das im Gesamtbild einzig Mythische ist die Subjektivität.
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Manche Gefühle sind so groß, dass sie keinen Platz finden zwischen zwei Menschen.
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Unhaltbare Behauptungen.
Der junge Mann, der es nach all den Jahren endlich geschafft hat, das Beste zu werden, was er sein kann, der Beste, der er sein kann. Der Moment der Erkenntnis, sein Höhepunkt, ist gleichzeitig der Zeitpunkt des Endes, des Todes. Eine Apokalypse ohne Vorankündigung. Warum kann man dort sein, ohne eine Uniform zu tragen, als Europäer? Es muss nicht die Plattform eines Zuges sein, in Südostasien, es muss kein Holzpfeil sein, der im Rücken steckt. Das Verschwinden jedoch, das Erschrecken – dieser Ausdruck im Gesicht wird der gleiche sein. Und doch einzig. Kopie ohne Original.
West-östlicher Darwin.
Eins
Zwei
Drei
Vier
[...] The "Hide Away Furniture" - as the name suggests - gives its owners the possibility to hide in its interior. It has been developed for those who feel menaced by a possible kidnapping. Without showing any objects spoiling their appearance on the surface, every piece of furniture can be opened in an asthonishing way. The outer appearance does not give any hints as to its purpose and adapts optically to its surrounding. Inside, the "Hide Away Furniture" is fitted with felt in order to muffle sounds. It is adapted to a special posture which gives its occupants maximum control, pride and comfort - as opposed to the vulnerable and bent foetus posture. Moreover, the exeptional "language of shape" does not raise the suspicion that the object might possibly be "inhabited". [...]
MS - Roger Nr. 3, 2005
[...] In einer Zeit, in der so viele Menschen wie noch nie täglich korrespondieren, wäre es dennoch mutig, endlich einen modernen Briefroman zu veröffentlichen. [...]
Ingo Niermann - Die Zukunft der Literatur
Das Bild ist für mich ein Phänomen. Ich denke immer, dass es sehr hochkant sein müsse, tatsächlich ist es quadratisch. Liegt wohl daran, dass das Bild im Bild sehr hochkant zu sein scheint und ich das stillschweigend miteinander gleichsetze.
Sie haben sich gar nicht getäuscht, sie war tatsächlich etwas beschnitten, die vorherige Abbildung. Ein Fehler meinerseits. Nun sieht man eine in den Proportionen unveränderte Reproduktion, die zumindest ein wenig hochkantig ist. [Die Wahrnehmung, das alte Nachtgespenst. Meta, Meta, Meta für Meter.]
Da draußen ist alles voller Eis.
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Und da gab es noch diesen Satz, den sich jemand ausgedacht hat:
„Ich kann nicht kommen, denn ich habe Angst. Es ist ja alles möglich, theoretisch, und das weißt Du auch, darüber müssen wir gar nicht reden, aber ganz praktisch und überhaupt nicht abstrakt kann ich nicht zu Dir kommen, denn ich habe Angst.“
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Als ich dann in diesem Hinterzimmer saß und…
Es ist wirklich alles schon gesagt worden.
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In einem Haus, in einem Zimmer, sitzt eine Frau. Hinter ihr lehnt ein großer Rahmen an der Wand, barocke Schnitzereien, abblätterndes, nachgedunkeltes Gold. Furchen und Geronnenes. Im richtigen Winkel durch das Fenster betrachtet sieht es aus, als sei die Frau, so wie sie da sitzt, still und ruhig an einem Tisch, auf einem Stuhl, in diesem Zimmer, das einzig richtige Bild, in diesen Rahmen gehörig und nach nirgendwo sonst. Dieses und kein anderes. Sie schält einen Apfel oder liest in einem Buch, ihre schwarzen Locken verbergen ihr Gesicht. Ihre langen dünnen Finger betätigen Messer und Frucht oder blättern Seiten um, die grüne Schale spiralt sich auf einen Teller oder Buchstaben reihen sich aneinander, spiegeln sich in Augen. Glänzende glatte Oberflächen. Schartiger Moment. Es spielt keine Rolle, und doch die größte, jede Beobachtung hier ist Andacht, jeder Gedanke ein Gebet. Man sitzt nicht allein in diesem Baum, draußen vor dem Fenster, ein paar Äste weiter hockt Friedrich Nietzsche, in ungebügeltem Gewand, eingefaltet in sich selbst und in die Zeit, in alle Zeit der Welt. In die, die kein sterblicher Mensch jemals hatte. Den Blick hebt er nicht zum erleuchteten Fenster, sondern versenkt ihn in die schwarzbehaarten Bewegungen einer kleinen Spinne, observierend, wie sie tut, was sie nun einmal tut. So wie man nun ihn gerade betrachtet. Ohne richtig sehen zu können.
Glauben Sie ja nicht, ich wäre mir der Redundanz nicht bewusst.