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2006.11.03 | 4:31 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
À la campagne

Das Lokal ist leer, vor den Fenstern der graugrüne Nachmittag, mit seiner Feuchte über den Feldern, den leeren Bäumen und den abgestellten Autos, von denen niemand weiß, ob sie jemals wieder losfahren werden. Innen die Sitzgruppen, der Linoleumboden, der Billardtisch und die Theke. Die Fensterfront schlägt Lichtbahnen weit in den Raum hinein, die gedehnte Schatten mit sich ziehen. Darauf ihre Füße, ihre Fersen über den schwarzen Absätzen, helles, festes, nach oben strebendes Fleisch, vom dunklen Saum des Rockes beschnitten. Zwischen den Tischen hindurch, schmutzige Gläser abräumend, schlanke Hände, hochgestecktes Haar, grüne Augen, vielleicht. Er steht in der Mitte des Raumes, umgeben von all dem, und fasst nach ihrem Arm, als sie vorübergeht. Seine Finger an Stoff und Haut, eine sich entziehende Muskelkontraktion, ein Herz, das einen Schlag lang aussetzt.

Sie sagt: „Dir ist doch keine gut genug.“
Er sagt: „Aber jetzt bin ich hier.“

Zu Hause sitzt der grauhaarige Vater, dem er keines seiner Lieder vorspielen will.

Die Mutter ist nicht da, nur auf Photographien und niemals sind sie in Paris gewesen.

Im Kriechkeller stapeln sich mumifizierte Haustiere.

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