Es ist eigentlich ganz furchtbar pathetisch, was mir aber auch nichts mehr macht, man soll sich selbst ja umarmen, schließlich: In meiner Wohnung in Chennai steckte eine Visitenkarte an der linken Ecke des Sicherungskastens über dem Schreibtisch, mit der Rückseite nach vorne, und auf sie geschrieben hatte ich in großen Lettern das Wort „Hoffnung“. Als ich sie wieder abnahm, inmitten gepackter Koffer, beinahe hätte ich sie vergessen, unten wartete schon das Taxi, war sie an einer Ecke ganz verknittert, vom stetigen Luftzug des Ventilators.
Ich weiß auch nicht, warum mir das gerade jetzt einfällt.
Zwei Stunden lang die Archive eines fernen Weblogs gelesen, anstatt „Ästhetische Erfahrung“ von Bubner und „Jeder Mensch ein Künstler“ von Beuys, nicht auf der Suche nach irgendetwas, wie anfangs gedacht, sondern findend, immer wieder. Wiederfindend. Geweint.
[Früher waren wir uns näher.
Weil wir uns noch fern waren.]
Heute nacht zwischen vier und fünf furchtbar kluge Gedanken gehabt, alles verstanden und großherzig hinnehmen können. Alles weg, jetzt. Das Schnittmengenprinzip funktioniert wirklich nicht und je mehr man von sich preisgibt, desto besser wird man verstanden. Was wohl nicht immer gut ist.
[Emotionale Authentizität ist völliger Leichtsinn.]
Ich habe mich in eine Illusion verliebt und weigere mich, es zu glauben.
So ehrlich war ich noch nie.
wo fuhr denn das taxi hin?
Zum Flughafen.