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2007.02.16 | 5:54 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Tisch und Bett

Erst als ich die Schrift auf dem Korken entziffere, wird mir klar, dass vielleicht etwas weniger Selbstverständlichkeit bei der blinden Weinauswahl angebracht gewesen wäre, mal ganz unberührt von der defekten Glühbirne im Keller. Das Etikettendesign des kleinen Weingutes hat sich wenig verändert in den letzten Jahrzehnten und wenn man nicht genau hinsieht, kann es schon passieren, dass die dritte Ziffer des Jahrgangs für eine Null gehalten wird, auch wenn es sich eigentlich um eine Acht handelt. Und tatsächlich macht dies nicht nur im Preis einen Unterschied, sondern auch im Geschmack. Und so wird das Teuerste an diesem Abend nicht die Doinel-Kollektion aus dem Hause Criterion sein, sondern das Getränk, das eigentlich nicht mehr als ein Verzweiflungswein sein sollte. Mémoire involontaire dazu: Der kurze Moment, als ich vor einigen Wochen ein Empfehlungsschreiben von Pierre Bourdieu in den Aktenvernichter schob und es erst als solches identifiziere, als es sich schon fast vollständig in potentielles Heizmaterial für den gusseisernen Ofen des Dekans verwandelt hatte. Aber von dieser Erkenntnis hatte nun wirklich niemand mehr etwas.

Ob der Bäcker gegenüber wohl Madeleines führt?

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