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zak
Befindlichkeiten


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2008.06.12 | 12:26 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Inside Out

Houselights. Stage.

For a moment then we go out there and shine.

You always look like you are crying when you sing.

[...] lieber kracht, das mit dem lacanschen spiegel ist eine boese falle der akademie germany, um eh vollverbloedete vollzeitstudenten noch ein paar semester mehr vollzeitarbeitaufwendig zu beschaeftigen. das versteht ja kein mensch in echt, was der lacan da so wollte mit seinem spiegel. und wenn man es simpel versteht wie ich nach der ersten und letzten stunde im lacanseminar: sieht es so aus, daß der kleine mensch zum ersten mal in den spiegel schaut und sich boese erschrickt weil er das sieht was andere in oder an ihm sehen, er also nicht mehr seine traumwelt vom unendlichen ich aufrechterhalten kann und an die grosse grenze rankracht: andere haben ein bild von mir also macht über mich. so brauche ich das also nicht langatmig auf fremdeintraege unterm krachtnamen im pool zu stuelpen, weil es ist ja eh klar jetzt. [...]

kid loca hamburg, germany - 23.07.99 at 15:12:41

2008.06.11 | 11:46 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Chambre Close

Hätte ich das Manuskript gelesen, so könnte ich konkrete Vermutungen darüber anstellen, welche Stellen zu schwärzen seien, so das Buch doch irgendwann einmal wieder vertrieben werden dürfte. Hätte ich das Manuskript gelesen, hieße dies, dass mich diese Frage interessieren würde. Ich habe das Manuskript nicht gelesen, es liegt in irgendeinem Stapel auf meinem Schreibtisch und ich werde nicht verraten, wie es dort hingelangte.

Wie [—– ——] gestern an den Berliner Hauptbahnhof gelangte, weiß ich hingegen gar nicht, was ich jedoch weiß ist, dass seine Bartstoppeln und auch seine Haare stellenweise Grau werden und dass seine weibliche Begleitung von recht geringem Körperwuchs war und wesentlich jünger aussah als er, aber das lag vielleicht auch an der goldumrandeten Pilotensonnenbrille, die sie trug, ich weiß es nicht. Was ich jedenfalls nicht sehen wollte, war die Art und Weise, in der sich die beiden küssten, dann, auf einer Rolltreppe, die nach unten fuhr.

Es war, nun, wie soll ich sagen, es war – obszön. Es war dieses minimale Zuviel, das die Grenze zwischen Lust und ihrer Darstellung markiert und überschreitet. Die Öffnung der Münder zu groß, die Sichtbarkeit der Zungen zu hoch, der träge Ennui der Körper dabei zu offensichtlich. Eine Demonstration, die nicht mehr ist als sie selbst; die sagt: „Ich bin der verzweifelte Glaube an den Hedonismus unserer Leben. Bin die Hand, die sich so sehr irgendwo festhalten möchte, es jedoch nicht kann. Ich bin Politik.“

Hätte ich das Manuskript gelesen, so wären meine Assoziationen vielleicht auf eine andere Art und Weise subjektiv, wären die Erscheinungen von anderer Gestalt. Doch das würde einen ungefähr so signifikanten Unterschied machen, wie wenn ich Alexander von Ribbentrop auf dieser Rolltreppe gesehen hätte anstatt [—– ——]. Einen viel geringeren nämlich als Sie nun vielleicht zunächst annehmen mögen.

[...] Nach unserer weiterreichenden Hypothese wäre also die Verdrängung niemals Verdrängung des Sexes zugunsten von irgend etwas anderem, sondern Verdrängung gerade durch den Sex: Einschränkung der Diskurse, der Körper, der Energien und der Institutionen durch den Sex und im Namen ›des Sexes, der spricht‹. Und der verdrängte Sex hat nur die Aufgabe, die Verdrängung durch den Sex zu verdecken. Was uns Foucault - eigentlich wider Willen - sagt, ist, daß nichts der Repression, sondern alles der Produktion dient, nichts auf Verdrängung, alles auf Befreiung hinarbeitet. Aber das ist ein und dasselbe. [...]

Jean Baudrillard - Oublier Foucault

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1 - posted by Jens Thiel | 2008.06.16 | 10:48 am

Biller-bashing? Nicht bisschen langweilig?

2 - posted by zak | 2008.06.17 | 6:08 pm

Jetzt verwechseln Sie mal bitte nicht einen Vorgang/eine Funktion in einem quasi-literarischen Text mit einer real existierenden Person. Oder sind Sie etwa Bundesrichter? Und ja: Das ist langweilig.

3 - posted by Jens Thiel | 2008.06.18 | 12:10 pm

Also: Es war nicht Biller? Oder: Biller gibt es gar nicht? War Quasi übrigens nicht ein übelriechendes Putzmittel aus der DDR?

4 - posted by zak | 2010.10.02 | 11:55 am

Ich glaube, da verhält es sich tatsächlich ähnlich wie mit [——– ——–]. Die gibt es eigentlich auch gar nicht.

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2008.06.01 | 10:59 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Now the SS on my jacket stands for super smooth

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1 - posted by spalanzani | 2008.06.02 | 8:29 pm

„Dieses Gestirn sei deshalb eine ’schwarze Sonne‘, weil es inzwischen erloschen sei und nur noch im Verborgenen wirke, von wo es jedoch immer noch ‚Hochintelligenzwirkungen‘ auslösen könne. Um diese zu empfangen, müsse sich der Mensch – laut Emil Rüdiger – mit bestimmten Meditationsübungen öffnen, z.B. leichten Druckmassagen auf die Thymusdrüse, die in genauer Beobachtung der kosmischen Gesetze zu erfolgen hätten, da man sonst dem Wahnsinn verfallen könne.“

(Rüdiger Sünner: Schwarze Sonne. Freiburg i.Br. 1999)

2 - posted by zak | 2008.06.03 | 2:44 am

Zudem hilft es, permanent ein Bokoma auf dem Haupte umherzutragen, zwecks Erhöhung der Leit- und Kanalisierungseigenschaften.

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2008.05.30 | 1:50 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
So many holes to fill with anything, something

Wildbirds & Peacedrums

[...] Die Psychoanalyse ist keine Wissenschaft. Die Psychoanalyse Freud'scher Prägung ist ein quasi-literarisches Selbst-Deutungssystem, das sich der empirischen Prüfung weitgehend entzieht. Eines, das nicht nur wissenschaftstheoretischen Grund-prinzipien zuwider läuft, sondern auch noch auf teilweise frisierten, teilweise frei erfundenen "Beobachtungen" basiert. [...]

Wolfgang Prinz

2008.05.29 | 3:19 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Ich hatte mir das Gras grüner vorgestellt

ॐ भूर्भुवः स्वः
तत्सवितुर्वरेण्यम्
भर्गो देवस्य धीमहि।
धियो यो नः प्रचोदयात्॥

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1 - posted by miss bee | 2008.05.29 | 9:19 pm

in grasse?

2 - posted by zak | 2008.05.30 | 12:29 pm

Wo sonst?

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2008.05.02 | 2:15 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Captain Buddha

Ich bin die Hoffnung, das Aufgeben und der Irrtum.

Ich bin die verbrannte Seele von Terence Koh.

Langsam und scheinbar unbemerkt schleichen wir uns aus den Träumen des anderen.

Wie ein unbeherrschter Gedanke, den niemand haben will.

Wie eine Liebe, die langsam erlischt.

Nichts ist, wie es scheint.

2008.03.27 | 11:27 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Housing

Dann trat

ich auf

den Balkon

[...] "Wie war's denn in Paris?" fragte Julika. Darauf antwortete er lediglich, dass er in Paris (als wäre es eine Intrige von Julika gewesen) von Julika geträumt hätte. Julika hatte sie immer schon gehasst, diese Erzählerei von Träumen, die alles heißen konnten, und natürlich hatte sie nicht nach seinen Träumen in Paris gefragt, sondern nach seiner wirklichen Beschäftigung in Paris. Stiller aber erzählte seinen Traum, und zwar ausführlich. [...]

Max Frisch - Stiller

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1 - posted by X | 2008.03.29 | 9:37 pm

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2 - posted by zak | 2008.04.02 | 4:46 pm

Der einfache Zahnstocher, so scheint es, erweist sich als beharrliches Motiv, dieser Tage.

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2008.03.03 | 4:16 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Statik und Varianz

Super Black

[...] Nun kann man sagen, dass man nie mehr bevölkert war als jetzt. Man geht seiner eigenen Sache nach und hat eben deshalb wie nie zuvor Gelegenheit, den anderen zu treffen. Wiederholend trifft man immer auf einen anderen, der gerade im sich selbst Vorstellen begriffen ist. Man muss nicht für ihn wiederholen, an seiner Stelle oder aus Anlass von ihm. Da jede Repräsentation bereits Vermittlung ist, ist es klar, dass es keine Repräsentation dieser Wiederholung gibt. Wir sind aus Tiefen und Entfernungen gemacht, die sich einander über die Zwischenräume der Einsamkeit hinweg durchdringen. Einsamkeit ist nicht das abstrakte Attribut des Ich, da sie im Gegenteil die Eigenschaft seines Zusammenspiels ist. Gerade weil es vor Vermittlung geschützt ist, ist das Zusammenspiel Rückkehr - in eine Welt, in der man unter anderen ist. [...]

Eva Meyer - Collaboration/Zusammenspiel

2008.01.07 | 10:46 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Heimliche Drillinge

2008.01.07 | 12:28 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Kaputt kommt von caput

Dann also doch das Wort –
Das Verhalten zu etwas –
Das Verhalten –
Verhalten –
Denn es ist ja wirklich alles, was wir haben –
Man hat –
Da ist –

Die Abscheu vor Rolf Dieter Brinkmann.

Helge Schneider, Klaus Kinski, Benjamin von Stuckrad-Barre, Karl Lagerfeld, Udo Lindenberg. All die überkandidelten Hilflosen, die nicht anders können als schreien und machen und sich nicht zu helfen wissen, in der Welt. Und alles, was ich denken konnte, während dieser feiste Darsteller in seinem drecksgelben Trenchcoat in diesem Kölner Hinterhof mit einer Eisenstange auf eine Metalltonne eindrosch, war: „Michel Foucault, Michel Foucault, Michel Foucault.“

Jetzt laufe ich die Treppe hinunter. Das ist natürlich Quatsch.

Ich kann das Treppengeräusch nachmachen.

Ein kleiner mürrischer Park, den ich durchquere.

Sie bemessen die Gegenwart so knapp, dass man sich immerzu verletzt.

(c) Latein. – Statt über das Französische kann auch eine direkte Ableitung vom Kirchenlatein gefunden werden. Danach stammt "kaputt" aus dem lateinischen "caput", aber nicht in der klassischen Bedeutung von "Kopf", sondern aus dem späteren mittelalterlichen Ausdruck "caput essere" = "unnötig werden", "unbrauchbar sein". Dieses kam von der Wortbedeutung "man muss alles wieder anfangen" = "wieder am KOPF nehmen", was oft in (lateinisch-) juristischen Texten benutzt wurde.

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1 - posted by goncourt | 2008.01.07 | 1:21 am

Louis Caputt wäre auch ein schönes Pseudonym.

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