Ich bin der Minotaurus. Hinter der Toilettentüre wartet ein ganzes Labyrinth auf mich. Die Liebe frisst Löcher in mein Gewand, meine Augen versprühen salzige Funken. Im Spiegel zeigen sich ganze Landschaften, Erdkrater, Schrunden und Wasserlöcher. Die Haut wirft Faltenberge auf. Mit einem einzigen Schritt überquere ich Abgründe, grünlich schimmern die Käfer auf meiner Brust. Im Harnisch der Nacht trage ich Zeitungen aus, werfe Botschaften in Spalten. Mein Lippenbekenntnis nagle ich an dein Haus, mein Zeugnis wird auf deinem Höschen sein. Wie Winterreif lege ich mich auf deine Haut, in Öl massiere ich deine Glieder, misch Farben ein und lecke Firniss. Mein Herzgeblech wird deine Rassel sein, mein Blick dein Makelfleck. Für immer in den Kellerabteilen deines Herzens. Wie wahr, dein Finsterberg will ich sein, der Notstopfen deiner Seele. Verrotten werde ich darin, weil ich nie den Ausgang finde. Weil ich nie das Licht werd’ sehen. Ich bin der Minotaurus.
Schöne Assoziation, der Link da rechts. Der dortige Minotaurus trägt zu meinem erstaunen diese braune H&M-Trainingsjacke, die wirklich fast jeder hat. Trendsetter gewesen, damals? Haha.
Höhö. Man muss ja nicht wie die letzte Mythengestalt rumlaufen…
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