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2004.07.28 | 11:37 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Aufblitzen

Die Sternschnuppe im „Weißen Hai“. Die Szene kurz vor Morgengrauen, nachdem Robert Shaw die Geschichte vom Untergang der Indianapolis erzählt hat, die drei betrunken in der Kombüse Lieder singen und plötzlich der Hai wieder auftaucht, gegen den Schiffsrumpf stoßend, so dass die Planken zittern. Roy Scheider rennt an Deck, kramt angstvoll seinen Revolver hervor, in Nahaufnahme von unten, am Bug. Sein schreckverzerrtes Gesicht, der Revolver direkt vor der Kameralinse, im Hintergrund schwanken die Bootsaufbauten – und dann zieht von rechts eine Sternschnuppe durchs Bild, quer über den schwarzblauen Himmel, mit gelblich-rotem Schweif, verschwindet hinter Scheiders Kopf. Eine halbe Sekunde vielleicht, dann vorbei. Ist das bemerkt worden? Natürlich, und Spielberg hat diese Einstellung nehmen müssen, auch wenn er zwanzig andere, bessere gehabt hätte. Er hat sie nehmen müssen. Während in Herzogs „Kaspar Hauser“ im weiten Naturpanorama ein Auto über die Landstraße fährt, als im Vordergrund der schwarze Mann Kaspar gerade das Gehen beibringen will. 1828.

[...] Wer sich eine Phänomenologie der einen Empfindung ausdenkt, gerät an einen Punkt, wo das frei variierende Umdenken, weil es ein Denken ist, nicht weiterführt. Intentionalität ist eben selbst eine Art Denken. Was nicht mehr gedacht werden kann, muss sich ereignen. [...]

Manfred Sommer - Evidenz im Augenblick


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