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2004.07.31 | 10:44 pm | Archiv PERMALINK  |  TRACKBACK
II

Und dann steht man vor diesem Gebäude, mit dem vielen Glas in seinen Bögen und winkt ein Taxi herbei, und zeigt dem Fahrer auf der Karte, wo man hinwill und dann fährt man hinein in die Stadt, die erwacht und hupt und schreit und deren helle Steine im Schein der schrägen Sonne blenden. Palmen und Karren mit Früchten und alte Männer mit Zigarren und dunkler, gegerbter Haut markieren den Weg, und man ist nicht müde, nein, ist man nicht. Das Zimmer in der Pension dann, an dem kleinen Platz gegenüber der Markthalle, ist vielleicht sechs Quadratmeter groß, darin ein knarrendes Bett, ein kleines Schränkchen und ein Waschbecken, mehr nicht, vor dem Fenster eine Baustelle, auf der nur Nachts gearbeitet wird. Obwohl schon morgens eine gewisse Form von Aktivität zu spüren ist, allerorten, findet das wahre Leben nachts statt. Oder ständig und nie. Die Zeit hat, wenn überhaupt, eine untergeordnete Rolle und keinen eigenen Begriff. Die Straßen duften nach Orangen und Harz. Auf das Auspacken und Duschen folgt Mocca mit Brandy vor dem Rathaus, schaumgeschlagen, und die Stühle und Tische der Straßencafés stehen enger als eng beieinander, es wäre mehr Platz, wenn man sie aufeinander stapeln würde, samt Gästen. Und während in Deutschland erste Weihnachtsplätzchen verspeist werden, bei Aldi erworben, wärmt hier die Sonne im Gesicht mehr als das Getränk in der Hand.


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