Die Dschungel
Palmen in der Stadt, natürlich, und Dünen im Schnee. Warum nicht? Es lässt sich gut weinen, auf Bahnhofstoiletten. Doch darüber kein weiteres Wort.
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[...] Man schönt das eigene Tagebuch, damit andere, die es später lesen, den Eindruck bekommen, den man ihnen vermitteln will. Die Dschungel hingegen schönen n i c h t, auch und schon gar nicht ihre Autoren. Darin liegt ein Bruch der verschwiegenen Übereinkunft: Er wird als Verrat empfunden und als "Narzissmus" geahndet. Dieser verbirgt sich aber gerade, und zwar in seiner unproduktiven, verdrängten Form, hinter der die offene Form tadelnden, sie sanktionierenden Seite. [...]
Alban Nikolai Herbst
DES EINEN HEIMAT, DES ANDREN HEiMATLOSIGKEIT: Die Verwirrung des Gemüts, Roman, In ihren lächerlichen Papageienjacketts, 1983.
Eher dann, oder vielmehr auch: „Die Verwirrung des Gefühls – Der Begriff des Pathologischen im Drama.“ Und Papageienjacketts doch eigentlich kategorisch, in den 80ern, nicht nur bei List in München. Von Ferne betrachtet.
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