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2005.10.22 | 7:44 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Freizeit

Der Saal war sehr leer, vorhin. Ich glaube, es haben auch andere geweint. Der Film endete mit sanft fallendem Schnee. Wie hieß die Sitzkategorie? Honeymoon? Nun, Danke. Das Mädchen mit den rosa Flip-Flops fing tatsächlich an zu hüpfen, gerade. Kühles Summen. Als ich aus der Metro komme, erneut, spielen oben auf dem Parkplatz die Mofataxi-Jungs Fußball, soeben hat einer von ihnen nicht schnell genug reagiert und der Ball rollt auf die dreispurige Straße, wo glücksam dank roter Welle die Blechlawine temporär verharrt. Alle Augen folgen dem Ball, auch meine, dann trifft sich der Blick mit dem einer der Jungs, und sein Gesicht und seine Gestik laden mich prompt zum Mitspielen ein. Ich lehne lächelnd ab, gehe weiter und frage mich, warum es da jetzt schon wieder solche Hemmungen hatte, ärgere mich kurz und schiebe es dann auf Müdigkeit und falsches Schuhwerk. Vor dem Portal der Bank schläft unverändert der übergewichtige alte Hund und atmet in die warme Nacht hinaus.

Schnitt

[...] Zu sagen: "Ich" und damit eine Konstante zu meinen, (…) sicher zu sein, diese Konstante einen einzigen Tag unkontrolliert und unzersetzt durchzubringen, sie über eine (selbst die günstigste) Nacht heil hinüberzuretten: das ist mir nun schon seit Jahren nicht geglückt. [...]

Rainer Maria Rilke an Lou Andreas-Salomé, 1914

via Schneeklang


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