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2007.07.26 | 6:30 pm | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Invers

Das Rheintal war einmal ein Meeresgraben, hunderte von Metern unter der Wasseroberfläche gelegen, denke ich, während vor dem Zugfenster die sich auftürmenden schartig schwarzen Basaltfelsen vorüberziehen, nun grün bewachsen. Vulkanischer Faltenwurf, sediert.

Wir alle unter Wasser. Der Zug wie eine dieser Plexiglasröhren, in denen man zu Fuß Aquarien durchqueren kann – draußen die nasse Landschaft, ein Kamerateam vor dem arrière-plan der Linzer Altstadt, unter Türmen und Wimpeln, die Wälder an den Hängen wogende Anemonen, die Weinberge Korallenformationen, die Vögel fliegende Fische.

Stumm treiben Rentnergruppen vorüber, die Rheinfähre überquert schwelende Lavarinnen, fast nicht zu sehen inmitten aufsteigender schwarzer Säulen, die kein Rauch sind.

Der Traum, immer nur Tourist zu sein, weicht einem Ankommen im Unhaltbaren. Das Stetige ist die variable Konsistenz und der Himmel nichts anderes als ein von unten betrachteter Horizont. Trotzdem wird die Sonne, obwohl versinkend, niemals hier unten ankommen.

Ich frage mich, welchem Ma(a/h)r wir wohl entsteigen werden, welches Tor…

Gestern noch saß ich vor dem Kölner Dom, aus Pressluftflaschen trinkend, auf den Anschlusszug wartend, während um die gotischen Türme Haie zogen, in epileptischen Bahnen.

Dinge beschwören zu wollen, ist immer die falsche Methode. Beschwörungen sind immer die falsche Methode. Beschwörungen sind keine Methode.

Es geht mir gut.

Es ist eine schöne, angenehme, gute Arbeit. Von manchem jedoch darf man nicht sprechen. Man muss es sein und tun.


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