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2004.10.24 | 10:39 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Heute Morgen

[...] Wenn einer sagt, er hat keinen Stoff, dann kann er nie ein Schriftsteller sein, denn der erste Stoff, den er spürt, ist doch die Luft, die er einatmet, und davon allein müsste man ein Leben lang schreiben können. Denn die Luft, die wir einatmen, ist schon durch so viele Lungen von Mensch und Vieh gegangen, alle Völker vor uns haben sie schon ein- und ausgeatmet. Die Luft, die wir hier einatmen, die könnte was erzählen. Du gehst ja auch wegen der Luft spazieren und brauchst die Luft, damit dir gute Gedanken kommen. Ein Schriftsteller muss einfach aus Luft auch etwas machen können, und die hat jeder und die kostet nichts. Thomas hörte mir damals ruhig zu, ohne etwas zu sagen, und das gilt bei ihm in viel höherem Maße als Zustimmung, als wenn er Worte verwendete. [...]

Karl Ignaz Hennetmair - Ein Jahr mit Thomas Bernhard


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