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2004.10.16 | 6:32 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Nichts als Gespenster III

Anderntags ein Ausflug in die fränkische Schweiz. Wir fahren mit Fahrrädern zum Staatsarchiv, besteigen dort den orangenen Duke und setzten unsere Sonnenbrillen auf. Das Wetter prunkt noch immer über den Hügeln, die Straße glänzt golden, fast weiß. Es läuft Musik, passend, und wir reden, Landschaft zieht vorbei, ein Laufband, mit gestalterischer Detailliebe verziert. Radfahrer und Spaziergänger, Traktoren und Kartoffeln im Hofverkauf. Angenehme Annäherungen. Wir halten an einem Steinbruch, um Pigmente zu suchen, doch die gelben Maschinen bewegen sich noch, winken mit ihren Schaufeln. Also weiter durch ein langes Flusstal, Tannen werfen Schatten, bizarre Felsformationen überbieten sich gegenseitig, auf manchen stehen Häuser, in statischer Unmöglichkeit. Schlängelnd und schauend genießen wir die Sonne und den Geruch des Wassers, der manchmal durchs offene Fenster schlägt, durchsetzt von kühlem Grün. Auf einer alten Eisenbahnbrücke ein Filmteam. An der Villa angelangt, hat sich nichts verändert, im Prinzip, nur ein paar neue Schichten sind hinzugekommen, der Moderberg ist gewachsen. Noch immer hüpfen bissige Ziegen umher. Halbherzig durchwandern wir den Garten, schauen in die Schubladen der Möbel und kitzeln die zerfetzten Puppen in den Schützengräben der Zeit. Ins Haus werden wir nicht gelassen und vielleicht ist das auch gut so. In Bayreuth dann spielen wir Boules vor den Gebäuden der Landesregierung, sehen einen Dinosaurier und gehen im Festspielhaus pinkeln. An den Scheiben der Toilette kleben bunte Plastikschmetterlinge. Auf dem Rückweg besuchen wir einen barocken Landsitz, schlendern durch den Steingarten und lassen uns von den Lichtstrahlen zwischen den Ästen blenden. Das Photo von der Sirenengrotte verwackelt leider. Zurück in der Stadt der sieben Hügel beschließen wir, obwohl angenehm erschöpft und voll der Dinge, noch schwimmen zu gehen, und bei Plaudereien im Warmwasserbecken zergeht der Tag.


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