Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Die einzige Entschuldigung für eine Karriere ist Gleichgültigkeit.

Link | 24. Mai 2007, 0 Uhr 52


Die Küchenlampe, ein silberner Ikea-Standard, hängte ich tief ab; auf Brusthöhe schaukelte sie in der Mitte des Raumes, so daß man sich mit dem Kopf bereits in der Dunkelzone über dem Licht befand. Beim Abwaschen war sie im Weg und rollte zwischen den Schulterblättern über den Rücken hin und her, was unruhige Schatten ergab. Da meine Küche nicht heizbar ist, war es wichtig, die Hände im Spülwasser zu halten oder einen Grund zu haben, nicht allzu gründlich zu sein.

Das ist schon alles gar nicht mehr wahr, niemand erinnert sich daran außer mir; ich könnte mich irren; ich könnte das erfunden haben, ein verklärendes Detail, bloße Pose (geprägt vom Willen zur neurotischen Selbstbehauptung im Unpraktischen, nichts schützte ihn vor den Albernheiten des nicht aktualisierbaren Dandytums außer seiner freiwilligen Armut) — damit muß gerechnet werden. Nun: Es ist alles nicht mehr wahr, es spielt jetzt keine Rolle mehr.

Link | 24. Mai 2007, 0 Uhr 47


Es bewegt sich ein gespenstischer Reichtum über die Weltmeere in diesem Moment. Mit unvorstellbarer Gewalt ziehen Containerschiffe hin auf linealgeraden Kursen ohne Eleganz: Funktionaler, neonbehängter Stahl; dumpf vibrierend nur beim Aufprall der Dwarsseen. Die zahme, beherrschte hunderttausend-PS Routine des Welthandelskarussells. Große Jachten streunen die Küsten entlang, gesteuert von sonnnengebräunten Männern mit blauen Schirmmützen, denen die Boote nicht gehören. Junge Berater und Banker dazwischen, edelste Funktionsintelligenz des Optimierungskapitalismus, auf den kleineren Booten, sorgsam sich auf den schmalen Grat zwischen Hunger und Manie justierend, aus freien Stücken die Möglichkeiten des müßigen Lebens nicht achtend. All das ist rasend aufregend und großartig und muß erfahren werden. Auch muß es Konsum von schönen Dingen geben, auch in der Gegenwart, daß ihre Produktion nicht abreiße.

Jedoch (und dies ist keine tröstliche, sondern eine stolze Gewissheit) kenne ich Menschen, die an Abenden, die sie zu Hause verbringen, um zu lesen — oder eine neue Platte zu erforschen — eine heilige Ergriffenheit erfahren, ist es Glück, ist es Unglück, ist es bloß Sentiment? und sie fahren mit zwei Fingern über einen Buchrücken hin, wie es eine rätselhafte und machtvolle Pflicht von ihnen verlangt.

Für nichts in der Welt würde ich diese Gewissheit tauschen, wahrlich: Wenn es entweder-oder wäre, ich würde nie wieder an ein Fortkommen denken, überhaupt jede Bewegung vermeiden, nur warten und warten, genau hier.

[but i cannot go far with these words as they rhyme
as to tell, of the pleasure, your hand in mine]

Link | 20. Mai 2007, 1 Uhr 00 | Kommentare (4)


and Jesus rides the donkey

[oh boy he does]

Link | 19. Mai 2007, 20 Uhr 11


Der sirenenhafte Kesselgesang des Dampfdenkens

Link | 19. Mai 2007, 12 Uhr 33


Mangroven.

[doom country accordion]

Link | 18. Mai 2007, 11 Uhr 30


Es ist bekannt, daß Roger Willemsen eine coole Sau ist.
Es ist bekannt, daß ich Charlotte Roche liebe.
Wahrheit oder Pflicht. Ansehen.

Link | 18. Mai 2007, 9 Uhr 35 | Kommentare (1)


Wie ich Denken und Fühlen ja überhaupt immer von Frauen gelernt habe [#?]; den wenigen ungewöhnlichen Frauen, die ich getroffen habe; die die Frauen der Epoche sein könnten, von denen die Rede sein müsste; den Partisaninnen der Gegenwart; die mehr Wärme kannten und mehr Kälte; die blitzgescheit waren und einfache Sehnsüchte pflegten; die Musik hörten und lasen mit derselben Lebens- und Todesverachtung; deren Hände bestimmend waren und warm; die Pflanzen berührten, daß einen nüchternen Menschen kalte Schauer packen konnten (und die über diese Beobachtung lachten); die schwächer waren und stärker als ich; die weniger sprachen und mehr konnten; die mit einem Schirm nie nur den Regen abhielten und sich alleine so unsicher fühlten darunter — Tango, mehr Synkopen —

Link | 17. Mai 2007, 17 Uhr 40


Und auch in diesem Regen rattert eine S-Bahn durch den Grunewald nach Potsdam, wo der Park auf die Insassen des Zuges wartet, die noch im Augenblick durch die wellenstoßenden Rinnsale an den Scheiben leer in die Bäume blicken.

[Mehr Synkopen]

Link | 17. Mai 2007, 16 Uhr 34 | Kommentare (1)


Das ist keine Lyrik, ihr Deppen
Und stirb, Poker, du Dreck

Link | 17. Mai 2007, 13 Uhr 56


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