Vigilien

is there any any? nowhere known some?

– Well it, it’s not an opera any more Mister Gibbs it, I’m not working on an opera any more I’ve made it a cantata and …
– God damn see that Tom God damn it see that? God damned wise man pulls out nobody to tell him what to do next right Bast? Write a cantata you don’t need a plot, problem everybody running around wants to be told what happens next don’t need a plot, looking for the wise man tell them what I am supposed to do now God damned wise man find out he’s doing the same God damned thing walks up the shade and he’s gone, rest of us sitting here looking at his footprints think he took it with him and he’s gone…

Link | 31. Oktober 2010, 11 Uhr 56


Die Faszination mit Menschen, die was machen. Nicht um der Kunst willen, die ja vor allem ein Sammelbegriff ist für alle Arten von Gewohnheiten, Bedürfnissen und Besessenheiten, sondern um der Fortschreibung der Illusion willen: Ein vorausfühlender Mensch, dem zu folgen sich lohnt. Die Erlösung von uns selbst braucht immer Material, ein neues Licht in der Szenerie, neue Theologie, die die alte grotesk und barbarisch erscheinen lässt.

[Und das ist eine grausame Erwartung, die Erlösungserwartung: Wie viel Material kann ein Mensch schon mitbringen, der ja immer auch tut, was alle tun, vor einem Bildschirm in einem ergonomischen Stuhl sitzen — ]

Link | 30. Oktober 2010, 11 Uhr 17 | Kommentare (1)


Die dunklen Jahre: Befindlichkeiten.

Link | 24. Oktober 2010, 16 Uhr 06 | Kommentare (4)


Der vollkommene Friede: Die Saalordnerin auf der anderen Seite wechselte den Stapel mit den Programmheften von der rechten in die linke Hand und kratzte sich wenig elegant kurz am Knie; ich dachte an glänzende Pflastersteine, Laternen und kaltes Fachwerk. Ein Fahrzeug rumpelte entfernt in ein Schlagloch. Ein bemerkenswertes Bild, nie erlebt, auch nicht im Film, ich wusste nicht wo es herkam, noch was es zeigte, oder wie es mit dem Knie der Saalordnerin zusammenhing. Ein Fragment des an diesem Ort präsenten Traums von Europa vermutlich.

Link | 23. Oktober 2010, 14 Uhr 21


Knuspriger Knisperspaß!

Link | 17. Oktober 2010, 15 Uhr 12 | Kommentare (2)


Und dann kommst Du raus — gerade ist neben Dir ein alleinhörender, höflicher, gut angezogener, fünfundsechzigjähriger Mann nach gemeinsamen Momenten der Atemlosigkeit kurz aufgesprungen und in Bravo-Rufe ausgebrochen — und gehst durch diese Scharoun-Räume hindurch, aufrecht, wie man durch diese Scharoun-Räume hindurchgeht. Nicht stolz, eher: sicher. Sicher, daß die Welt schon erlöst ist; weil schon bewiesen ist, daß man die Vernunft hineinlieben kann in sie.

Link | 15. Oktober 2010, 22 Uhr 43 | Kommentare (1)


Licht, in dem die abgeschlagenen Stellen im Lack der Badezimmertür so friedlich glimmen; Licht, das auf die Möglichkeit verweist, ganz woanders ganz genauso zu sein, zwischen Gräsern, in den Speichen eines liegenden Rades; Landlicht, auf steifer Teerpappe, auf dem Kessel mit den Johannisbeeren (willkürlich dazu: Schlehen! Holunder! undsoweiter durch den ganzen Stritmatter) — Lack der Badezimmertür, Genrebild.

[Auch: Wie sich die Badezimmertür selbständig macht, diese Badezimmertür ist ja die zweite Badezimmertür nach der Schönhauserbadezimmertür, das Bild dazu ist hier irgendwo, die Badezimmertüren warten längst auf das Licht mit ihren süßlichen Schlehen- und Holunderplänen.]

Link | 4. Oktober 2010, 8 Uhr 19