Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Konfiguration eins: Eine von Knappheit und Endlichkeit bestimmte Welt, in der Ressourcen eingemümmelt und unter schützender Hand bewahrt werden. Durch kleine Luken schaut ein zentriertes und festgesetztes Subjekt hinaus in die feindliche Welt, in die die einmal eingesammelte Energie sich nicht verströmen soll. Ein Leben im Akkumulator.

Konfiguration zwei: Eine Überflußwelt, die offen bleibt und frei tauscht. Energie fließt zwischen Außen- und Innenräumen hin und her und wechselt dabei die Form. Drin oder draußen sind Möglichkeiten zur Auswahl, das Subjekt strahlt in die Umwelt ab, Leben als Flamme.

Der Akkumulatortypus bestimmt die Zehnerjahre natürlich vollständig, eingeübt worden ist das Muster über Jahre beim Likesammeln, und jetzt wird es baugeschichtlich befestigt: Wie werden wir kopfschüttelnd auf diese dichten Häuser schauen, wenn der Überfluß ideologisch und de facto zurückkehrt.

Das Nachdenken darüber, was alles ganz anders sein könnte erinnert sich an die Flammjahre und den Menschentypus, der möglich war in Vigilien-historischer Zeit: Intensive Empfinder, die sich still und hell zu uns gesellten und in gar nicht mehr vorstellbarer Großzügigkeit aufmerksam waren.

Link | 21. Oktober 2019, 0 Uhr 30 | Kommentare (6)