Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Schließlich anderthalb Tage Fehmarn; genug Zeit für gründliches Hören der Western Lands mit Blick auf eine schimmernde Ostsee und die Yachten, die nach Burg hin aufkreuzen. Zum Lesen hatte ich den Poe mit. Einmal ging direkt über dem Falz (Insel-Taschenbuch) ein Boot mit schlagender Fock durch den Wind; viel zu lasch, viel zu lahm, wie ich fand; dann fiel mir ein, daß ich nichts vom Segeln verstehe.

Die Hinfahrt (sah Eisenbahn um Eisenbahn) verlief unspürbar im ICE bis Hamburg; dann aber ein transparenter Trancezustand, in den ich dort am Bahnhof verfiel. Lärm und Enge überrollten mich, als hätte ich die letzten Jahre auf dem Land verbracht. Bedrohlich rotgesichtige Gestalten, die jäh die Richtung änderten und mit gebleckten Gebissen auf mich losstürmten, schrill aufgepeitscht von einer alarmistischen Frauenlautsprecherstimme. Über den Schornsteinen lauernder Locks kochte die Luft in einem sehr sinistren, trüben Hallenlicht. DV hätte man haben müssen.

then she dances / skirt swaying in the half-light / she dances / white blossom in the black sky

Die Dunkelheit hatte beträchtlich zugenommen und wurde nur durch das Leuchten des Wassers gemildert, das von dem weißen Vorhang vor unseren Augen zurückgeworfen wurde. Viele gigantische und farblose Vögel kamen jetzt ständig von jenseits des Schleiers angeflogen und schrien ihr ewiges Tekeli-li!, während sie unseren Blicken entschwanden.

[polar haze]

Link | 24. September 2007, 1 Uhr 14