Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Freitagnacht, U-Bahnhof Alexanderplatz. Scherben, Flaschen, ein Flickwerk aus Gespräch, lange braune Haare. Auf der Treppe ein Tier, das seine Schritte verschleppt. Eine Flasche Jim Beam und ein Telefon am Ohr. Aus dem Aufzug rollen zwei sechzehnjährige in engen, unvorteilhaften Hosen auf Skateboards, eine von ihnen schwarz. Sie rollen zum Automaten, nach links, schauen, rollen nach rechts, schauen, machen kehrt auf den Boards und zurück in den Aufzug, Bodenberührung kurz mit schuldbewusster Fußspitze. Drei ältere BVG-Leute in Uniform auf dem Weg zu ihrem Zug, U-Bahn-Fahrer, Eisenbahner, betrachten das Geschehen frischrasiert. Wir bringen euch schon nach Hause. Einer holt einen Besen und macht die Scherben weg. Ein Mädchen mit weiten, weiten Pupillen und sehr schönen schmalen Knien in schwarzem Nylon bespricht eine kleine Tablette. Bloß Paracetamol. Wer hat die jetzt schon alles angefasst? Das ist bloß Paracetamol. Du nimmst die jetzt. Einer schreit ey! von tiefer im Raum. Der dritte und der vierte Wagen sind ver-schloss-sen. Zwei machen zwei tänzelnde Schritte, zwei schieben quer.

Link | 1. Dezember 2007, 0 Uhr 44 | Kommentare (1)


Ein Kommentar


Ich lese Deinen Blog regelmäßig in meinem Newsreader und möchte mich bedanken, für die Inspiration und Ideen, die ich von Deinen bildhaften Dichtungen bekomme. Beste Grüße aus Tiflis, Hans

Kommentar by Hans Heiner Buhr | 12:35