Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Irgendwann waren dann diejenigen gegangen, die da sein wollten, weil man sagt, man sei dort; es sei cool dort und eines dieser Berlins, das alle jagen, finde dort statt; die, die von Anfang an eher eine Entschuldigung suchten, um nach Hause zu gehen, waren auch gegangen, irgendwann waren auch die Begleiter weg, da blieb ich, um ernsthaft zu tanzen. Wie immer beim Tanzen war zuerst in mir eine große Eitelkeit, wie immer zerschmolz sie zu null, und nichts blieb als die Festigkeit und die Sicherheit und die Lässigkeit, auch die Inselhaftigkeit, die Konzentration, das Lächeln der Frau auf dem Weg zum Klo, der man Platz macht; da freuen wir uns miteinander: da ist jemand kurz wach zwischen den Versunkenen. Schließlich endlich SCHWEISS und NÄHE (Großschreibung goetzifiziert meine Sprache), der schnelle Sex mit Frauen, die tanzen können und wollen, kurze, andauernde Bezogenheit und eine Berührungsfrequenz gerade knapp über random, eine Freude: schon klar!, und irgendwann eine Auflösung auf Nimmermehr: Hey, aber danke. Irgendwann vergaß ich sogar die Frauen. (Niemals vergaß ich den Text, den Sie lesen, und memorierte diesen Satz.) Zog sich, in Anspannung und Auflösung, durch die Nacht und war gut. Kurz vor fünf ergab sich eine Mischung aus Betrunkenen, Haltlosen und Ultras, zu laut und exaltiert und auf dem Weg zur gekippten Abiabschlußfeier: Männer, dieses Dreckspack; es galt nun unbedingt gehen. Ein Taxi nahm ich ohne nachzudenken, die BVG kann weg, und durchglitt den Morgen, vage amüsiert. Ach, das war ich ja auch, das geht, ab und zu schadet es nicht, sich daran zu erinnern. Alles so einfach. Angenehm, schön, richtig, in österlicher Freude: schön, und natürlich sehr egal.

Link | 15. März 2008, 6 Uhr 06 | Kommentare (5)


5 Comments


Eine Nacht wie Epochen. Ich mag das.

Kommentar by kinky | 10:10




Ich habe den Preis bezahlt. Was für ein höllischer Tag.

In einer nebelhaften Erinnerung habe ich heute morgen um 10 im Friedrichshain eine Wohnung besichtigt und bin zu Fuß zurückmarschiert. Das kann ich unmöglich fertiggebracht haben.

Kommentar by spalanzani | 18:38




Klingt nach übermenschlichen Kräften. Hat es sich wenigstens gelohnt?

Kommentar by kinky | 1:28




Nein, jedenfalls nicht wegen der Wohnung: Zu laut; kein Zimmer nach hinten. Aber ich verbuche den Besuch als Triumph des Willens.

Kommentar by spalanzani | 12:12




seit so was von vielen jahren sehne ich mich zu tanzen.
(nein, es ging einfach nicht, der liebe wegen, die tanzen hasst)
ich weiß nicht mehr wohin ich sollte.
die richtig gut vertanzten nächte sind doch immer ein triumph des willens!
wie wäre es mit einem tip, wohin, für mich?
meine mailadresse muß ich hier ja eintippen.

Kommentar by lac | 15:54