Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Viermal habe ich in dieser Woche versucht, denselben Händler anzurufen, um etwas zu kaufen, zwei eMails habe ich ihm geschickt. Sein Anrufbeantworter, dem ich nichts zu sagen habe, nimmt nach langem Klingeln ab, grüßt mit vier Sekunden Stille und sagt dann, ohne Weiteres, leise, den dreisilbigen Namen des Händlers, Silbe, Silbe, Silbe, dann lange nichts, dann „bitte sprechen Sie nach dem Signal“ in schweizer Intonation. Der Anrufbeantworter steht in Baden bei Zürich. Ich schäme mich; ich störe die Ruhe; ich habe Angst, daß der Herr K. meine Berliner Nummer sieht und sich entschließt, diesem unflätig drängenden Nordostdeutschen sein schönes Stück keinesfalls anzuvertrauen.

Link | 31. Mai 2008, 22 Uhr 03 | Kommentare (3)


3 Comments


Neinnein. Sie sind K. Der Händler ist Klamm.

Kommentar by goncourt | 23:11




Überhaupt apokryphe Kafkawerke, die noch zu schreiben sind:

1. „Der Händler“
2. …

Kommentar by zak | 10:21




Und mir war die Kafka-Dimension gar nicht aufgefallen, ehrlich.

Der Händler heißt wirklich K. — ich würde seinen vollen Namen nennen, aber eine frühe Form von Sammlerparanoia hindert mich: Sicherlich würden sich alle sofort auf das begehrte Objekt stürzen oder vielmehr nicht stürzen; denn möglicherweise wäre einer darunter, der besser mit Schweizern zu sprechen versteht; ruhig, passiv, ohne jede Dürftigkeit.

Kommentar by spalanzani | 11:33