Das Plebiszit in der Schweiz ist nicht ein schiefgegangenes Plebiszit, es ist das schiefgegangene Plebiszit. Das, das immer schiefgehen wird. Die Schweizer sind kein schlechteres Volk als irgendein anderes, in vieler Hinsicht sind sie ein besseres. Es geht ihnen zudem nicht schlecht, sie sind unbedroht, respektiert und blicken auf eine stolze Tradition. Und doch nutzen sie ihre Gelegenheit, der Aufklärung ins Gesicht zu spucken und eine kapitale Dummheit zu begehen: Weil sie eben, seufzte er resigniert, ein Volk sind. Die Frage ist nicht, weiß das Volk, was es will, die Frage ist nicht, sind Parlamente käuflich. Wer ein System politischer Entscheidungsfindung beurteilt, soll sich, immer noch, zuerst die Frage stellen: Wieviel Zeit haben die Kräfte der Aufklärung, auf das Recht achtzugeben, wenn das Volk die fatale Frage gestellt bekommt und „Ja!“ schreien will.
Es wird ein schönes Spektakel werden, ein Bockigkeitswettstreit unter Bergbauern, die ihre Modernisierungshausaufgaben seit Jahrzehnten verweigern, symbolische Politik zur Kühlung des provinziellen Mütchens aber durchaus gelernt haben. Viel Freude miteinander.
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