Vigilien

is there any any? nowhere known some?

In der Nordsee wurde gewaschen, und die Küste säumt ein knietiefer, irisierender, in der Sonne leise wabbelnder Schaumrand, von dem der Wind kleine Flocken abreisst und über die flachen Strandabschnitte rollt. Obacht, zwei sich überlaufende Wellen schieben neuen Schaum. Da draußen ist nichts mehr, Operationsgebiet für U-Boote.

Ein Balken, auf dem man sitzen kann. Neben dem Balken, aufgespießt auf einem Stock, eine schlappe Bananenschale. Auf der Bananenschale steht, mit einer Kugelschreibermine eingeschrieben: „Ich möchte Dich kennenlernen. Ich werde mich nicht zu erkennen geben. Ich möchte so gern einen KUSS.“ Dahinter ist, dicht am Stiel, noch ein Herz gemalt. Ich sehe mich um. Seegraswellen, Nordseebrecher, herumstiebende Gischt, Sand. Bei diesem Wetter halten sich Bananenschalen wochenlang. Hinter der Düne liegt die Jugendherberge Dikjen Deel.

Faserland wiedergelesen: Zart, zerfällt bei der leichtesten Berührung wie lange gekochtes Fleisch. Alles so vertraut, so oft wiedergedacht und -gesagt, bewusst und unbewusst. Sogar der maulbeerfarbene Porsche ist in Faserland zuhaus, sieh an. Dazu Anspielungen, die mir mit zwanzig entgingen und die heute so offensichtlich sind, als würde ich freundlich in die Seite geboxt.

Danach weiter mit Fitzgerald, der gleich wieder so strahlend großartig hellwach ist, daß man es kaum aushält, obwohl, übrigens genau wie bei Kracht, deutlich und ohne Geheimnis zu sehen ist, wie es gemacht ist.

Link | 13. März 2010, 15 Uhr 25