Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Das Grau vor dem Fenster ist ein Traum von Berlin, die Kälte und die plötzliche Einsamkeit, die sich vor den Zeittoren ausbreitet wie das Brandenburger Land jenseits der vorstädtischen Fleischbatterien (die ich mir von unkontrolliertem Leben erfüllt vorstelle; wilden, von keiner Weisheit gefilterten Leidenschaften).

Ich gehe Bücher von der Post abholen und achte darauf, kein Wort zu sagen, nicke nur, zeige. Abends lache ich probeweise ins kalte Bad.

Endlich wieder Musik, die Zeit hat. (Kann man so langsam sein, kann man soviel Zeit brauchen, für alles, um es zu begreifen, kann man?)

Es ist reine Bauhaus-Kälte, Expressionisten-Kälte, Sozialistenkälte. Die Kälte der Phantasten. Heimat ohne Heimeligkeit: Eine Dispositions-Herkunft. Utopiewille im kryonischen Schlaf.

(Als das Kind Kind war: Der Himmel, die Schwingen, das Rascheln im Lesesaal, die gründlichen Gespräche der Seelen mit sich selbst. Der Traum von Frankreich, der von der Rettung handelt.)

[Strategien der Weite]

Link | 4. Januar 2006, 14 Uhr 32