Ecos Friedhof in Prag ist natürlich ein großer Spaß: Das Neunzehnte Jahrhundert erscheint fern darin, als eine vorrationale Zeit (die das Mittelalter bei Eco eben nicht ist) bestehend aus nichts als Eitelkeit, Dummheit und Bosheit. Plausibel: Dieses dunkle Paris der ambitionierten Spione, Bettler, Salons, Zeitungsbesitzer und Kanalbauunternehmer ist schließlich die Welt des Romans schlechthin.
Was leicht zu übersehen ist: Das ist so lange nicht her. Der Roman endet 1898. Eco ist Jahrgang 1932. Sein Lektüre-Abstand zu dieser Welt entspricht in etwa unserem zu den vierziger und fünfziger Jahren. Möglicherweise weiß Eco auch einfach nur sehr gut Bescheid über die Welt am Westrand seines Lebenszeithorizonts.