Vigilien

is there any any? nowhere known some?

[I said I like it here can I stay?]

Unklar, warum mich diese Herbergen verfolgen, zur Zeit. Die Jugendherberge in Hannover ist sehr schön. Neubau mit dem Charme eines McDonalds-Restaurants, aber mit Blick auf ein grünes Tal, durch das die Güterzüge metallen brausen. Lange, schmale Stahlbetonbrücken führen auf die andere Seite der in der schweren Luft unter Regenwolken liegenden, quellenden Vegetation. Es riecht nach Regen. Wenn man die Fenster öffnet, donnern die Züge mächtiger und der Geruch nach Sauberkeit bekommt eine Waldmeisternote.

[Wie seltsam es war, glücklich zu sein. Hannover, Over and done, der Park, das Licht und die Menschen am Ufer. Hildesheim, der Museumsladen und die endlos gestreckte Zeit. Die halbgeschlossenen Jalousien und gescheckten Kacheln, die lachenden Krapfen-Aufkleber der Bäcker. Schläfriger Nachmittag in einer regungslosen Stadt. Sommerstarre, woraus ich leise vorlas, später, im Zug.]

[Und daß man nicht weiß, wie man’s macht, wie das alles geht, woran so etwas hängt. Und daß es immer wieder dasselbe ist: Daß hier, bei den tollen Menschen und mir™, immer jemand nicht damit umgehen kann, für eine Weile der Stärkere zu sein. Weil wir es nicht gewohnt sind, Underdogs, für die wir uns immer noch halten und die wir längst nicht mehr sind; und immer wieder geht alles zuschanden an unserer Unfähigkeit, unsere immer unerwartete Stärke zu bemerken, und uns entsprechend zu verhalten, das vor allem.]

Link | 15. Januar 2006, 3 Uhr 19