Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Sentimental ist natürlich ein schnoddriger Ausdruck.

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Um Kastanien mache ich einen Bogen, Kastanien ertrage ich schlecht dieses Jahr.

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Geil dagegen: Im kalten Bad aus der Dusche.

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Auch so eine unsinnige Regung: Der Helmholtzplatz ist mir verdächtig, weil das Modell Helmholtz/Kollwitzplatz ökonomisch nicht valide scheint. Als entwerte es die Nettigkeit des Ortes, wenn das Geld nicht dort verdient wird, sondern aus dem Westen überwiesen wird. Dabei handelt es sich doch um eine ideale Einrichtung. Ist doch in Ordnung, wenn das Geld in München verdient wird, dann müssen wir die ekligen PR-Spektakel, die so etwas heutzutage begleiten, hier nicht mit ansehen.

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Die derzeitige Konjunktur von Begriffen der Abgrenzungsvulgärsoziologie kommt nicht aus der Angst der Mittelschichten, ich glaube: Die bleiben arrogant. Es geht vielmehr um eine Verschiebung der Schuld. Schuld sollen die sein, die nicht wissen, daß Geiz nicht geil ist, fast food auch nicht, nicht einmal Pro7. Und eben nicht diejenigen, die ihnen genau das eintrichtern rund um die Uhr, runkekauend.

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Wie die B|LD überall plakatiert, daß sie immer die Wahrheit sage, es wirkt ganz schön verzweifelt.

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Bleibt noch, gelbe Blätter, bleibt noch.

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Wie letztes Jahr. Oder das Jahr zuvor, in Charlottenburg im Park.

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Falls ich Academia wirklich dauerhaft den Rücken kehre, dann nicht ohne Trauer und nicht ohne Gründe. Bitten, bangen und quengeln, die Modi der Aquise von akademischer Lebensgrundlage, sind nichts für mich.
[Am Ende hängt immer alles an der DFG und es sind ausgerechnet die jungen Leute, die das Risiko des Umgangs mit der launischen Forschungsgemeinschaft tragen.]

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Wie dann auch die Akademiker auf jede Kürzung reagieren: Sie quengeln und quietschen („bitte nicht so sehr drauftreten!“) oder sie boykottieren sich selbst (sogenannte Studentenstreiks.) Ich warte so sehnlich auf den Dekan, der sich hinstellt, rundheraus und mit allem gebotenem Ernst auch die Lebensberechtigung der Juristerei bestreitet, wenn mal wieder jemand behauptet hat, man könne auf eine der kleinen Geisteswissenschaften verzichten, jedenfalls auf ein paar Stellen, wegen Globalisierung.

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Es sind Menschen ohne Zartheit, das ist es am Ende, Menschen, die nicht sehen, wie schön und souverän gerade subventionierte Gelehrsamkeit ist. (Nicht für die, die sie betreiben, eben nicht für die!)

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Still jetzt, stille.

Link | 16. Oktober 2006, 12 Uhr 11