Die Zeit ist mein Freund; sie vergeht und nutzt die beschädigte Wirklichkeit ab. Daß sie zu meinen Ungunsten festschreibt, fürchte ich nicht; Irrtümer haben keinen Bestand, insofern bin ich ruhig; die Zeit ist mein Freund, je mehr von ihr vergeht, desto besser ist es für die Instandsetzung der durch mich zerstörten Ordnung: Von dieser Art sind meine Gewissheiten, so schicksalsbefreundet ist meine Geduld. Inzwischen geschieht nichts, das empfinde ich als angemessen — was sollte geschehen, während die Zeit vergeht? Andernorts müssen sich die Irrtümer als solche erweisen, hier muß ich nur warten und Musik hören und darauf achten, die Notizhefte zu füllen.
3 Comments
Diese Gelassenheit hätte ich auch gern. Kannst Du mir nicht ein Stück abgeben?
wunderbar formuliert; merci!
Kommentar by kunstbetrieb | 23:28
Wirklich großartig. Danke!