Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Wie wenig Chance wir bekommen, uns moralisch zu verfehlen, wie sauber unsere Lebensläufe sein werden.

Menschlich dagegen sind Verfehlungen vermutlich einfacher denn je. Wir sind strenger und ungeduldiger, wir haben eine Geistesgeschichte absolviert, wir kennen die Möglichkeiten des Menschlichen: Wir wissen, was wir verlangen können, wir können unser Verhalten ausdeuten. Die menschliche Enttäuschung wird die moralische ersetzen in unseren Biographien. Ein schönes und friedliches Zeitalter also.

Link | 20. Februar 2007, 3 Uhr 20 | Kommentare (2)


2 Comments


Interessante Perspektive. Ich denke eher im Gegenteil, dass die Möglichkeiten moralischer Verfehlungen sich potenzieren, aber vielleicht meine ich damit genauer doch ethische Verfehlungen. Und die sind natürlich extrem unfriedlich für die eigene Seele. (Eine Freundin von mir kommt im Nachhinein seit über einem Jahr nicht wirklich damit klar, dass sie eine Schwangerschaft mit einem behinderten Kind sehr spät abgebrochen hat: man darf das, es war legal, aber moralisch/ ethisch fragwürdig. Und das bleibt. Keine Chance für saubere Lebensläufe.)

Kommentar by wasweissich | 10:22




Ist es nicht so, dass wir ständig moralische Verfehlungen begehen, zu allererst und vor allen Dingen uns selbst gegenüber. Jeden Morgen und jeden Abend vor dem Spiegel. Weil, man kann nur moralisch Verfehlen, wenn man einen moralischen Standpunkt hat und der einzige dieser Standpunkte den es zu vertreten gilt ist der eigene, nur dazu hat man das Recht und nur diesen versteht man. Man kann nur etwas vertreten oder eben verfehlen, was man kennt und befolgt.

Kommentar by wennsiemeinen | 12:23