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zak
Befindlichkeiten


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2006.10.30 | 4:41 pm | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
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Die Masse der gesamten Kultur als Trägheitsmoment mit den geringsten Spaltmaßen.

Überhangsmandat.

Dieser Irrtum, dieses Konstrukt von Verständnis.

Das zweiköpfige Kind, dem der eine [Kopf] amputiert wurde.

Das für uns unhörbare Weinen der Toten.

Das im Gesamtbild einzig Mythische ist die Subjektivität.

Manche Gefühle sind so groß, dass sie keinen Platz finden zwischen zwei Menschen.

Unhaltbare Behauptungen.

2006.08.02 | 10:22 am | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Transfer, Transit, Transition

Ein guter Anlass, um über Imitationen zu sprechen. Über die ewige Wiederkehr, über die Varianz und über die eigene Unzulänglichkeit.

Eine Idee von einem Text.
Eine Idee von einem Leben.

Die immerwährend essenden Chinesen, die Bananen, Äpfel, Gurken und Ei in ihre schmächtigen Körper schieben. Zweifelsohne kommen sie aus Weimar, auch wenn sie keine sichtbaren Instrumente bei sich führen.

Auch das Paarverhalten der Mittelschicht ist exotisch, unabhängig von den wahren Ländern.

Eine Tomate, die wie ein Apfel gegessen wird.

Die ruhige Hand in der Bahn.

Die Stetigkeit, die vielleicht, irgendwann, durch konstante Wiederholung entsteht.

Das Schreiben als die einzige Rechtfertigung, überhaupt irgendetwas zu tun.
Oder vielleicht doch die deutlichste Herausstellung eines Mangels.

Ich hätte sagen können.

Der Ton, die Stimme. Die Art des Sagens, die Art des Sprechens. Die Medialität des Sentiments. Des Sediments. Die Schrift und die Differenz.

Ich bereue alles. Ich bereue nichts.

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1 - posted by spalanzani | 2006.08.03 | 4:20 pm

Das Schreiben als einzige Rechtfertigung, NICHTS zu tun.
Oder vielleich doch die deutlichste Herausstellung eines Mangels.

[Von der Abwesenheit aller Verben außer „bereuen“]

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2006.06.26 | 10:08 am | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Als ich einmal eine Wellnesseinrichtung beschrieb…

Das Westin Sukhumvit Grande Hotel in Bangkok besitzt eine vorgetäuschte Lobby. Nachdem drei nette Herrschaften drei verschiedene Türen lächelnd aufhalten, von denen man eine durchschreiten muss, steht man in ihr, im Erdgeschoss des großen Gebäudes, die Air Condition kühlt den Schweiß und man sieht einen kleinen Tresen linkerhand, einen kleinen Indoorteich rechterhand und eine kleine lederne Sitzgruppe straight ahead, gleich neben den goldbeschlagenen Aufzugtüren. Ich nahm auf einem der Sessel Platz und wartete auf Sippakon Suriyakham, mit der ich verabredet war.

... und dafür Geld bekam oder Das thailändische Handwaschprinzip [I]

2006.06.01 | 10:36 am | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Existenz, Auslegeware, Beliebigkeit, Signifikanz

Das lautlose Paradigma der Landschaft; der Ausdruckstanz der Bäume. Zeugenschaft subjektiver Semiotik. Geophysikalische Masse. Die Hügel besprechen sich selbst, rückprojizieren ihre Anwesenheit und werfen sich…

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[auf Geworfenes? (A/g)]

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Natürlich entzieht sich das alles sehr und fast vollkommen.
Natürlich kann man fast schon nichts mehr sehen.

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1 - posted by grau | 2006.06.01 | 11:22 am

Auf der Ebene der Auslegeware besitzt Beliebigkeit keine Signifikanz. Aber sie schafft sie sich selbst: Im Entziehen steckt Signifikanz. Die Jahreszeiten haben eine innere Logik. Vor allem, wenn das Wetter nicht mitspielt…

2 - posted by zak | 2006.06.03 | 8:38 am

Ich finde: Gerade auf der Ebene der Auslegeware, wie auch auf der aller anderen Verhüllungen und somit recht einfach auffind- und nachprüfbaren Äußerlichkeiten, welche natürlich ihrem eigentlichen Wesen nach gar nicht äußerlich sind, sondern vielmehr sehr innerlich, besitzt Beliebigkeit eine immense Signifikanz. Das peripher Sichtbare ist Abbild des versteckt gehaltenen oder zumindest primär unsichtbaren Innen. Ob gewollt oder nicht, es spricht immer. Teppich, Pullover, Schuhwerk, Frisur.

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2005.02.11 | 8:22 pm | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Zeitgehöft

[…] Sophie nimmt die verstreuten Blätter vom Boden und legt sie zu einem Stapel auf den Schreibtisch. Sie geht zum Fenster und sagt: „Schau, der Himmel“. Ich schaue den Himmel, das Blau, das Lila und das Weiß, das Orange, das Grau und den schwarzen Vogel im Augenwinkel. Sophie steht in der Küche und raucht eine Zigarette. Die Haare hängen ihr ins Gesicht und sie hat den Kopf leicht nach vorne geneigt, so dass sie von unten durch die Haare hindurch blicken muss, durch ihre Haare und den Rauch, den sie langsam nach oben steigen lässt. Schlampig sieht das aus, würde jemand sagen der schlechte Kritiken schreibt, doch es ist schön schlampig, nicht kapitulierend schlampig, eine Bachmann-Schlampigkeit vor der großen Verzweiflung. Zur Zeit der Verwirrung, der schönen, produktiven Verwirrung. Sophie kocht einen Kakao in der Küche, der Himmel ist grau, changierend grau hinter Weidenbäumen. Sophie sitzt mit einem Notizbuch auf dem Sofa und kritzelt die Seiten voll, mit Bleistift. Sie trägt einen Morgenmantel aus dem Geschenkladen des weißen Hauses und ihr Haar glänzt, wirft Licht zurück, doch weniger, als wenn es gefärbt wäre, echtes Schwarz verschluckt das Licht. Sophie trägt ihr Prada-Kleid, sie steht am Buffet und hat ein Glas Moët in der Hand, lässig, leicht eingeknickt, abgewinkelt, englisch. Sie redet mit einem ehemaligen Tempo-Reporter, im Gegenlicht strahlen ihre Zähne und ihre Augen kneift sie zusammen, manchmal, wenn der ehemalige Tempo-Reporter zu nahe an ihr vorbei greift, um sich ein weiteres Glas zu holen. Sophie steht auf dem Dach und ist total betrunken, sie singt „Die Befindlichkeit des Landes“ von den Neubauten, schreit es über die Stadt hinweg, hinten links glänzt die Quadriga. Sophie legt ihre Hand in meinen Nacken, hält die andere vor mein Gesicht, ich sitze auf dem Boden vor dem Sofa, sie darauf. „Was siehst du?“, fragt sie. Ihre schwarz lackierten Fingernägel zeigen einzeln das Licht der Stehlampe und ihr Nietenarmband glitzert. […]

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