STRUPPIG.DE
zak
Befindlichkeiten


ASC  |  DESC
PREV | NEXT
2007.12.07 | 11:25 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Harmonie ist eine Strategie

Briefe an Tote zu schreiben ist doch schon sehr überholt. Mal ganz unabhängig vom Diskurs der Abwesenheit. Definieren Sie bitte den Unterschied zwischen Tod und Abwesenheit, aus der Perspektive der dritten Person, nicht aus der des direkt von Biologismen betroffenen Subjektes.

Die Abwesenheit (die immer eine für die ist, die noch da sind, müssen wir das erwähnen – ist sie das?) wird durch andere Anwesenheiten ersetzt; durch die Konstruktion Gottes und des Glaubens, durch Sakralbauten, Moscheen und Pyramiden.

Wer auf nachträglich anrechenbares Heil hofft, der sollte die Kasse wechseln.

[Angstmaschinenpark]

COMMENTS

1 - posted by Jens Thiel | 2007.12.09 | 2:30 am

Wir waren vorhin im gar nicht so schlechten Sushi an der Predigerkirche. Jan und Dirk von den Ärzten saßen am Nebentisch. Die Unterscheidung zwischen Abwesenheit, Tod und Bild war nicht einfach. Am besten vielleicht, man hält sich gar nicht daran, schaut was man wichtig findet und baut doch Pyramiden. Gesprochen haben wir nicht. Gott musste auch nicht anwesend sein.

2 - posted by cato | 2007.12.10 | 4:20 pm

Die Differenz zwischen Abwesenheit und Tod wird dem Zurückbleibenden in dem Moment sehr deutlich, wenn letzteres überraschend eintritt und er dieses „Nie mehr“ nie mehr aus seinem Kopf bekommt. Vielleicht liegt es an der „Entfernung“ – wenn der andere nicht im Kaff nebenan, sondern hunderte Kilometer entfernt ist, und mit ihm alle Möglichkeiten des realen Inkontakttretens, dann fühlt sich seine Abwesenheit ‚abwesender‘ an.

PS: page 1 of 111 | entries 1 to 1 of 555: Versteckte Zahlenmystik oder gar Streben nach strategischer Harmonie?

add comment
2007.11.20 | 1:19 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Das Necronomicon liegt schon bereit

One

Two

Three

Four

[...] Da gibt es zum Beispiel den großen Cthulhu, über den es im Moment seiner Offenbarung "auf unserer Erde" - es ist zwischen 16 Uhr und 16 Uhr 15!! - nichts anderes zu sagen gibt als: "Ph’nglui mghlw’nafh Cthulhu R’lyeh wgah’nagl fhtagn!" Weil man so etwas als guter Europäer weder lesen noch verstehen kann, ist es tröstlich, von Houellebecq zu erfahren, woher diese das Böse und den Hass repräsentierenden und das poetische Reich Lovecrafts bevölkernden Mächte kommen. Es ist - man denke an Céline - der Rassenhass, der hier den "poetischen Trancezustand" gebiert. [...]

Dieter Wenk - Lob der Gegenwelten (zu Michel Houellebecq - Gegen die Welt, gegen das Leben)

COMMENTS

1 - posted by cato | 2007.11.23 | 7:05 pm

ähm…

2 - posted by zak | 2007.11.23 | 7:10 pm

Jaaaaaa? (Seit wann gehört Ihnen denn GMX?)

3 - posted by cato | 2007.11.25 | 9:49 am

Ich dachte mir, ein zweites Standbein kann in unserer Branche ja nicht schaden.

add comment
2007.11.20 | 12:51 pm | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Share

Hast du schon mal einen Sarg getragen? Das kalte Metall der Griffe, das Gewicht des Körpers, das ganz klar von dem des Holzes zu unterscheiden ist, das Wissen um Verwesung und um Erde, der Regen in den Bäumen, die Tropfen auf der Lasur, die Ornamentik und die Kälte, das Unverständnis und die Realität.

Wir teilen die Last mit unseren Händen. Wir geben zurück, was uns nicht gehört.

2007.11.16 | 1:04 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
llorando

[...] Die Raumspiele, die von dem Schema im utopischen Diskurs produziert werden, skizzieren vielleicht die Orte eines historisch undenkbaren Konzepts, doch dieses Undenkbare der Geschichte verweist genauso klar, in einer unbedingten blinden Evidenz, auf das Andauern der Freude, auf die Suche nach dem 'wortlosen' Vermögen des Glücks. [...]

Louis Marin - Rêveries: la pratique-fiction utopie

COMMENTS

1 - posted by 99waystosaveyrsoul | 2007.11.17 | 2:38 pm

Dann aber auch:
http://www.oldmanluedecke.ca/OldManLuedecke-LittleStreamofWhiskey.mp3

2 - posted by zak | 2007.11.17 | 2:46 pm

Äh, nein, vielen Dank. Genau sowas nämlich dann eben NICHT.

3 - posted by 98waystosaveyrsoul | 2007.11.17 | 6:17 pm

http://www.locustmusic.com/Audio/01%20orans_edit.mp3

4 - posted by zak | 2007.11.17 | 6:51 pm

Was soll denn das werden? Jetzt hören Sie mal auf mit dem Quatsch, sonst hol‘ ich den Besen. Die anderen 97 Möglichkeiten werden wir bestimmt nicht gemeinsam herunterzählen, hier.

5 - posted by chahts | 2007.11.27 | 2:33 am

the hands the voice the lips instant fallinginlove mode.

add comment
2007.11.15 | 6:02 pm | Orbis Pictus PERMALINK  |  TRACKBACK
For the Love of Cloth

Benjamin Cove
[* Great Britain 1974]

"Head"

Coloured Wool, Plaster
Lifesize

Property of the Artist

2007.11.15 | 4:06 am | Ich >< Welt PERMALINK  |  TRACKBACK
Babel

Diese schlaue, sympathische Zurückgenommenheit, die die Erkenntnis mit sich bringt. An manchen dieser wenigen großen Tage, an denen Trauer, Weisheit und Glück sich an den ausgefransten Rockzipfeln fassen, am Fuß der biographischen Zentralmassive, da darf man glauben, auch selbst einmal teilhaben zu dürfen, obwohl dieses Gefühl zunächst einmal nichts anderes ist als Verwunderung – nämlich darüber, dass man gar nicht wusste, bisher ausgeschlossen gewesen zu sein. Der Blick über die Mauer funktioniert in diesem Spiel nur von Innen heraus. Draußen sind die Stühle zu niedrig, und Turmbauten verboten. Wir fassen uns milde an den Händen, hier, im Garten, und in deinen Nacken schreibe ich ein, mit winzig kleinen Lettern, dass es von nun an erlaubt sei, zu lächeln. Weit draußen zieht ein Wetter heran und du sagst ganz leise, während man den Wind nicht spürt: „Wir sind da.“

2007.11.13 | 11:49 pm | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Sammlung

ZERN

[...] Eines darf man dem kunstinteressierten Leser vielleicht nicht verschweigen: bei dieser Untersuchung geht es niemals um Fragen der Qualität und des Wesens der Kunst. Im Gegenteil führt die Analyse eines Kunstwerkes als Ablagerung einer diskursiven Praxis in die Situation, dass mit dem Künstler-Subjekt auch die Kunst "verschwindet wie am Meeresufer ein Gesicht im Sand." [...]

Ellen Harlizius-Klück - 'Las Meninas' als Tableau des klassischen Wissens bei Michel Foucault

2007.11.12 | 10:49 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Zeit und Begehren

Was wir

brauchen

[...] Die Einsamkeit des Liebenden ist keine Einsamkeit der Person (die Liebe vertraut sich an, sie spricht, sie teilt sich mit), sie ist Einsamkeit des Systems: ich bin der einzige, der sie zum System macht (vielleicht deshalb, weil ich unaufhörlich auf den Solipsismus meines Diskurses zurückgeworfen werde). [...]

Roland Barthes - Fragmente einer Sprache der Liebe

2007.11.11 | 1:33 pm | Notizbuch PERMALINK  |  TRACKBACK
Der Flug des Pfeils

Das Biographische funktioniert und existiert nicht, weil das Subjekt eine Konstruktion ist, eine Erfindung und Setzung, etwas, das „Einheit“ sagen soll, aber niemals sein kann. „ICH“ ist kein anderer, „ICH“ existiert nicht – höchstens als ein hundertstimmiger Chor, gefangen in den Grenzen der Sprache.

Die Bewegung des Textes also kann niemals die des Autors sein. Nur manchmal scheint es uns, als sei ein Echo der Stimme des Diskurses zu vernehmen, vielfach gebrochen durch die Masken der medialen Repräsentierung, das uns wissen lassen will, dass das Bezeichnende niemals das Bezeichnete ist.

Im Rücken des Königspaars hört man eine Türe klappen. Der Referent ging soeben ab, ohne sich zu verabschieden.

2007.11.03 | 9:53 am | Korrespondenz PERMALINK  |  TRACKBACK
Badespaß am semiotischen Graben

Disclaimer: Die Rechte an sämtlichen Texten dieses Weblogs liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Autor/Blog-Inhaber. Jedwede anderweitige Verwendung dieser Texte bedarf einer vorherigen Absprache. Der Inhaber dieses Blogs ist nicht verantwortlich für die Inhalte verlinkter Websites. Kontakt: domicile [dot] conjugal [at] email [dot] de