Briefe an Tote zu schreiben ist doch schon sehr überholt. Mal ganz unabhängig vom Diskurs der Abwesenheit. Definieren Sie bitte den Unterschied zwischen Tod und Abwesenheit, aus der Perspektive der dritten Person, nicht aus der des direkt von Biologismen betroffenen Subjektes.
Die Abwesenheit (die immer eine für die ist, die noch da sind, müssen wir das erwähnen – ist sie das?) wird durch andere Anwesenheiten ersetzt; durch die Konstruktion Gottes und des Glaubens, durch Sakralbauten, Moscheen und Pyramiden.
Wer auf nachträglich anrechenbares Heil hofft, der sollte die Kasse wechseln.
[Angstmaschinenpark]
Wir waren vorhin im gar nicht so schlechten Sushi an der Predigerkirche. Jan und Dirk von den Ärzten saßen am Nebentisch. Die Unterscheidung zwischen Abwesenheit, Tod und Bild war nicht einfach. Am besten vielleicht, man hält sich gar nicht daran, schaut was man wichtig findet und baut doch Pyramiden. Gesprochen haben wir nicht. Gott musste auch nicht anwesend sein.
Die Differenz zwischen Abwesenheit und Tod wird dem Zurückbleibenden in dem Moment sehr deutlich, wenn letzteres überraschend eintritt und er dieses „Nie mehr“ nie mehr aus seinem Kopf bekommt. Vielleicht liegt es an der „Entfernung“ – wenn der andere nicht im Kaff nebenan, sondern hunderte Kilometer entfernt ist, und mit ihm alle Möglichkeiten des realen Inkontakttretens, dann fühlt sich seine Abwesenheit ‚abwesender‘ an.
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