Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Fragen der Optimierung: Die Klugen stellen sich in der U-Bahn so auf, daß sie, wenn sie aus der Bahn wieder herauskommen, den kürzestmöglichen Weg zum Ausgang haben. Sie machen geradezu einen Sport aus ihrer Planerei und leuchten mit den Augen, wenn sie’s mir mal wieder gezeigt haben. Mich irritiert das. Ich wähle den Standort auf Bahnsteigen seit jeher nach sehr viel weniger vernünftigen Kriterien.

So ist das wohl. Die einen rationalisieren ihr Leben aus, die anderen jagen Augenblicke. (Das Rationalisieren stelle ich mir sehr anstrengend, nervtötend und langweilig vor. Aber irgendwo muß es eine versteckte Belohnung geben, ich weiß nicht? Vermutlich haben sie ja mehr Zeit, weil sie die 20 Schritte sparen am anderen Ende des 4D-Wurms.)

Link | 16. Juni 2005, 15 Uhr 21 | Kommentare (12)


Sehnsucht und unstete Angst. Ich liebe die Bilder aus Paris, vor allem wegen der Statisten. (via titanic)

Wer lacht, fliegt raus und hat mal wieder gar nichts verstanden.

[Die Schmuckpflanze vor dem Vorhang, überhaupt der Vorhang. Die Interieurs sonst: Es gibt diesen Neiman-Marcus-Geschmack wirklich, wirklich, wirklich. Sofort wieder auf die Neiman-Marcus-Seite gucken müssen. Manchmal erwischt man die luxusbehängten Mädchen dort bei Blicken, die weh tun. Ein kluger Mensch wählt dort die Bilder, jemand mit Sinn für Morbidität. Hier zum Beispiel. Erster Blick: Sie lächelt nicht. Zweiter Blick: Genau hinschauen, eintauchen. Was ist da los? Wie der Körper fast verschwindet, unterhalb des Halses nichts bleibt. Und oha: Sie ist jünger als ich.]

[[Wie die älteren Leser jetzt schmunzeln mögen wie die Milkahasen und sich gutmütig teenage angst denken, die Säcke.]]

Link | 15. Juni 2005, 23 Uhr 14 | Kommentare (1)


Verwendungszweck:

1548492730002
NUR FUER ARTE UND 3SAT
KEIN C FUER BECKMANN

[Hilflosigkeit light. Achja. Wir besseren Menschen.]

Link | 15. Juni 2005, 19 Uhr 15 | Kommentare (1)


Nur Draht und Schwingung, Komplexität und Ordnung aus Intelligenz. Kleine blaue elektromagnetische Krachboie. Und Tannen im Abendwind, denen das denkbar egal ist. Das ist nämlich das schönste daran.

Link | 15. Juni 2005, 14 Uhr 50


Gedümpel stinkt. Jede Gedümpelbegünstigung soll als Sünde gewertet werden fortan. Eine Sünde, Sünde!

[Orakel, orakel.]

Link | 14. Juni 2005, 2 Uhr 06


Dieses Rumhacken auf den Schanzenviertlern und Kastanienalleebewohnern: Aber ja doch, aber natürlich sind das Spießer. Gütiger Himmel. Menschen leben gerne gut und kriegen Kinder und bilden Gruppen und andere gehören nicht dazu und verstehen das alles nicht, haben aber eine Brosche. Aha. Und jetzt? Das wussten wir doch schon, daß die ganze Spießer-Verachtung der Zotteltrottel längst aus einer falschen Unterscheidung kommt. Gottchen, Spießer, gähnen wir doch alle ab seit Jahren. Gähn: So lasst doch die Zotteltrottel in Ruhe, ist bloß eine weitere langweilige Lifestylesache. Da gehen mir andere mehr auf den Sack. Ihr selbst zum Beispiel.

Spiegel Online: Generation Milchkaffee . Featuring Prada-Brosche. (Welche erwähnt wird. „Lieber gleich.“ Anno 2005.) Featuring „Surftipps“: Harvard Businessmanager im Mini-Abo. Jetzt testen: 3 Ausgaben plus Dankeschön für nur € 23,-

Elend. Selbstbehauptung. Kläfferchenjournalismus. Praktikantendreck. Heilige!

Link | 12. Juni 2005, 14 Uhr 01 | Kommentare (1)


Weiterhin:

1. Ja, ja, ja, Spreeblickler. Das wird klappen, wenn die neuen Weblogs taugen. Was ich Euch nicht verzeihe: Daß ich wegen Euch gestern zum ersten mal in meinem Leben die Seiten von Focus online aufgemacht habe. Noch nie so schnell schlechte Laune gekriegt. Was Ihr mir verzeihen müsstet: Daß ich gestern so schnell weg war nach dem offiziellen Teil. Kannte kein Schwein und bring‘ es nicht fertig, mich Leuten selbst vorzustellen, denen gegenüber meine Grundhaltung eine der Hochachtung ist. Würde mich so westerwellig fühlen dabei. Ist sone Sensibelchenscheiße, stimmt aber.

2. Mann, Praschl wieder heute morgen über Park Avenue. Verdammter Profi.

3. Eben. Die vermutlich hinreichende Alleinstellung des Alexander von Schönburg: Kleinlichkeit bekennend langweilig zu finden. (Trübe Gegend, in der man damit alleinsteht, aber hey, das sind die Medien!) Vielleicht lese ich sein Heft ja doch. Wenigstens eins.

4. Das kennt zwar schon jeder, aber das soll auch so sein, darum, im gegenwärtigen kleinen Empathierausch noch ein Link: zwarwald!

Link | 12. Juni 2005, 13 Uhr 17 | Kommentare (2)


Oje. Da wird ein Buch gepriesen, hat auch einen ganz guten Leumund, Meisterwerk und großer Wurf von der Kritik, da kauft man sich’s also, dann liegt es eine ganze Zeit herum, irgendwann denkt man sich: Her damit, jetzt ist es reif; schlägt’s auf, freut sich & legt los, und was? Schimmliges Brot. Eine erste Seite, die das Buch im Laden niemals überstanden hätte. Man kann Urnen nicht „aufspießen“, die sind aus Keramik, die zerbrechen bei sowas. Das muß doch auffallen. Und bitte wie? Seine Existenz und mein Sehen müssen sich in diversen Frequenzen bewegen? (Von der Kunstklapprigkeit mal abgesehen:) Wie bewegt man ein Sehen in einer Frequenz? Und was bitte sind diverse Frequenzen, wo es doch offensichtlich um genau zwei geht?
Hm. Das darf jetzt gern noch ein wenig besser werden auf den nächsten 500 Seiten.

[Mhm-ja. Wird doch besser etwas später. Wieder offen.]

[Was für ein Trash-Schinken, natürlich. Aber schon ganz guter Trash, was will man mehr, das können nicht viele. Daß es holpert, daß es ganz schön holpert manchmal, hätte mir klar sein können, das kenn‘ ich doch schon, und bei wem holpert’s nicht, achja. Aber diese Begeisterung fürs Guruhaft-Spinnerte, die ich teile; daß er sich erlaubt, das alles so hinzuschreiben und sich nur mit ganz wenigen Brechungen dafür zu entschuldigen, man wird doch wohl noch ein wenig Spaß haben dürfen an Gymnasiasten-Quatsch-Metaphysik und dem Rausch der ganz großen Themen, aber klar, gerne. Allerdings zu lang und mit deutlichen Durchhängern, das müsste nicht sein, insgesamt aber: Ein Spaß, vor allem einer von einem sehr intelligenten Menschen, schon deswegen selten & durchaus lohnend: Krausser, UC.]

[Danksagung an Andrea & Alex? Frau Diener? Sind Sie das? — dieses Buch scheint so eine Art gongende paranoide Blödigkeit zu hinterlassen.]

Link | 11. Juni 2005, 12 Uhr 47 | Kommentare (2)


Vigilien. Version für Verfallene.

Link | 10. Juni 2005, 16 Uhr 34 | Kommentare (1)


Plötzlich unbändige Lust, eine Schildkröte anzuschaffen. Faules kleines Sympathietier, kann man draufklopfen und abends mümmelt’s Salat.

(Geh weg, kleine Regung, geh weg; weg von mir, weiche! Machst mich ja zum Affen vor aller Welt!)

Link | 9. Juni 2005, 12 Uhr 48 | Kommentare (10)


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