Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Vor den Rennen spielt die Galopprennbahn Hoppegarten die Titelmelodie von „Rivalen der Rennbahn“.
So ist das: Wir leben von undeutlichen, aber bunten Sehnsüchten aus den Serien der späten 80er, als noch nicht alles gleich schmeckte. Die Zeit (nein: diese Zeit) adelt alten Kitsch.

Link | 24. Mai 2010, 13 Uhr 18 | Kommentare (4)


4 Comments


„Das Erbe der Guldenburgs“: 1986-1989
„Rivalen der Rennbahn“: 1989
„Freunde fürs Leben“: 1992-2001 (!)

Und jetzt, Achtung: Komposition Titelmelodie/Musik „Rivalen der Rennbahn“: Dieter Bohlen.

Kommentar by zak | 17:31




Wie auch die Gegenwart vergoldet werden wird, höchstwahrscheinlich, ist sie erst einmal vorbei.

Kommentar by Modeste | 22:22




Ich glaube, der Kitsch der Gegenwart eignet sich nicht dafür. Das ist ja auch kein sliding window, worauf sich diese Sehnsüchte richten, das sind immer die sozial starkschmeckenden Sachen aus genau dieser Zeit. Rivalen der Rennbahn, Das Erbe der Guldenburgs, Auf Achse. Ich glaube, es liegt daran, daß das alles schon damals auf bestimmte Sehnsuchtsbilder hin konstruiert worden ist, und das inzwischen nicht mehr gemacht wird. Eine Erzählung aus der Welt des Pferdesports oder des Fernfahrertums: Das könnte doch heute keiner mehr bringen. Weder gibt es ein Interesse für die Vergnügungen der Oberschicht, noch irgendwelchen Respekt für die dollen proletarischen Kerle, die die schweren Laster fahren.

Meine Theorie ist, daß die Welt in der Zeit, in der diese Serien entstanden sind, sozial ziemlich in Ordnung war. Die Mittelstandsgesellschaft konnte sich das leisten, nach unten und nach oben voll Interesse und Großzügigkeit zu schauen und sich da mal versuchsweise hinzusehnen. Heute ist das weg, ich sehe nur noch Gehässigkeit nach oben und Frotzelei nach unten.

Kommentar by spalanzani | 0:26




Soweit ich mich erinnere wurde die Popularität der Serie „Rivalen der Rennbahn“ (Serienstart 1989) und die Ohrwurm-Qualität des bohlenschen Gedudels beim Neustart der Rennbahn unter kapitalistischen Verhältnissen 1990 ganz bewusst eingesetzt und als Marketing-Gag durchaus amüsiert aufgenommen.
Jetzt, wo die Serie in der TV-Mottenkiste gelandet ist könnte man in Hoppegarten ja auch mal über nen musikalischen Neustart nachdenken.
Ich empfehle hier was klassisches! Die Eurovision funktioniert ja auch immer noch mit nem Song von 1692 prächig!

Kommentar by Markus | 14:05