Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Das ist jetzt die Zeit, in der wir alle hineingeschluckt sind in die große Maschine, darum ist es so still, darum hört man unsere Stimmen nicht oder nurmehr verzerrt durch die Machtgefüge, mit denen wir jetzt in Berührung sind, die wir aber noch nicht kontrollieren. Das ist jetzt ein bisschen einsam und hart. Das dauert jetzt noch ein paar Jahre. Dann kommen wir heraus auf der anderen Seite der Maschine, als Abfall oder Produkt. Dabeibleiben, Leute. Nicht aufhören, Musik zu hören.

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Der Reisegraph der letzten Jahre: Schwach leuchtende Knoten. Helsinki. Was habe ich allein in diesem halbdunklen Helsinki getrieben, zweimal? Ich blieb an sieben Meter hohen Schneehaufen stehen, gewiß, ich ging eine Straße hinunter zwischen nicht sehr hohen Häusern, hinauf und hinunter, bis es nicht mehr weiterging (so hatte ich mir das vorgenommen), gewiß. Ich suchte ein Klo in einem Supermarkt, eher einer Art rosa Discount-Riesendrogerie, und fand eins in einer notdürftig auf Starbucksheimeligkeit tapezierten Kaffee-Ecke, gewiß. Ich sah drei schwach leuchtende Glühbirnen in einer Installation hinter einer Schaufensterscheibe am Hafen, gewiß. Was habe ich in Helsinki gemacht?

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Überlagerung der Geste jugendlicher Nichtarriviertheit mit formalen Organisationsmustern: Die Struktur Büro am Rosenthaler Platz, die den Lebensentwurf Funktionär und Rockstar ermöglichen soll.

Link | 4. Dezember 2011, 20 Uhr 50