Meine aktuelle Wohnung ist so wenig teuer, daß ich es mir werde leisten können, sie zu behalten, wenn ich umziehe.
Wie in den Träumen, in denen man einen Schlüssel bei sich findet, und sich dann vorarbeitet zur Erinnerung an eine vergessene Wohnung, die man aufsucht und wo man ein vollständiges, aber verlassenes und dysfunktionales Leben vorfindet, werde ich nur ab und zu herkommen einzig um hier, an dieser Stelle, zu sitzen und aus dem Fenster zu sehen.
Ich werde die Möbel hierlassen, die Teppiche natürlich, und Technik, die ich nicht mehr benutze: Eine Gelegenheit, es zuzugeben.
Prinzip: Niemals verleihe ich die Wohnung für Seitensprünge. Niemals fliehe ich hierher vor einer Frau. Die Wohnung muß nutzlos am Rande des Bewusstseins bleiben, eine irrationale und leicht bedrohliche Tatsachen-Möglichkeit.
Es wird ein interessantes Experiment sein, zurückzukommen. Vielbeschäftigt, in einer Stadt, in der ich ohnehin, vielleicht nur eine Ecke weiter, wohnen werde, wird es für mich keine Gründe geben, oft gerade hierher zu kommen. Drei, viermal im Jahr, denke ich, werde ich hier sein, höchstens, immer fremder wird mir selbst die Idee vorkommen, die Wohnung zu halten. Ob ich vernünftig werde und den lastenden Ort nicht länger ertrage? Oder gierig? (Denn so billig sie ist — ein Gadget mehr im Monat oder ein schöner Pullover ist es allemal.) Oder ich behalte die schäbigen Räume für immer, sage nie ein Wort, erdulde die zweifellos irgendwann anstehende Modernisierung stoisch, sterbe und hinterlasse einen rätselhaften Schlüssel, man findet die Tür dazu, die Wohnung schweigt; das wäre nach meinem Geschmack.
[Hören Sie mich manchmal mit verstellter Stimme sprechen?]