Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Wie immer; die Talentierten kämpfen um Abstand, schwer genug wollen sie es sich machen, sie verbringen mehr Zeit mit dem Abstand als mit ihren Talenten; Fluch der Hellsicht.

*

Ich glaube nicht, daß wir unseren Vorfahren noch ähnlich sind. Ich spüre kaum Verbundenheit mehr mit den politischen Geistern, mit ihrem Kampf um die Möglichkeit zu leben; vielleicht ist es schon der Sieg der Technologie, die uns nährt.

*

Kunst. Die Länder am Ufer des Stroms; Ebenen und Wälder. Schwarze Hügel, karg und fremd wie verlassene Kohlelandschaften bisweilen. Breit ist der Strom geworden.

*

Abstand 2007: Die bullshit-Kommunikation noch zu übertreffen, an Hanebüchenheit und Aufgeblasenheit noch zu übertreffen. Das ist folgerichtig und alternativlos, aber es ist auch traurig, das darf man nicht übersehen.

*

Das Genre der ulkenden Autorenselbstbeschreibung. Unsere Nervosität, wenn auch nur der Hauch einer Gefahr besteht, geradestehen zu sollen für das, was wir sind und tun.

*

Die provinzielle Ironie zählt überhaupt zu den Symptomen des 19. Jahrhunderts; es gibt Autoren, die eine chronische Krätze zu plagen scheint. (Jünger)

*

Das Genre der Lebt-und-arbeitet-in-Autorenbeschreibung; das schweißige Kunstwollen.

*

Materialismus: Nicht die Haltung ist produktiv, nicht das Talent; die ökonomische [abgebrochen]

*

Wir reden zu wenig miteinander. Und wir nehmen das schmerzhafte Geschwätz zu ernst, das doch gar nicht ernst genommen werden will, das sich nur erhalten will durch Selbstfortschwätzung; das ist doch nur verständlich.

*

Das ungebundene wir.

[Versuch, zuzuschauen]

Link | 15. März 2007, 3 Uhr 37