Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Ich bin unzufrieden mit der Blogwelt. Ich trau mich nicht mehr, irgendwelche Blogroll-Links zu klicken, die ich nicht kenne.

Dauernd hängen sie mir ihre emotionalen Genitalien ins Gesicht, Posen- und Erzählerfrei, dafür mit Ecce-Ego-Geste, der widerlichsten überhaupt:

„Ich habe hier zwar schlechte Eigenschaften, durchaus als solche erkannt, aber: Hey! Es sind meine , also sind sie liebenswert. Findet euch damit ab, denn ich bin’s, per definitionem toll und stark und liebenswert und wenn’s euch nicht passt, schert euch weg und lest was anderes.“

Nein. So funktioniert das nicht. Genau so funktioniert das nicht. Das ist der Zentralirrtum. So funktioniert das nie mit Menschen. Wenn da jemand mit einem So-Bin-Ich-Eben-Schulterzucken von eigener schierer Gewalt und diversen mal eben so verursachen Verletzungen erzählt, dann geht mich das verdammt nochmal was an und es macht mich wütend. Man kann sich ja auch nicht wehren dagegen, man klickt aus Versehen irgendwo hin und schon versaut einem so ein Gör den Tag.

Schlußfolgerung: Diese ganzen themenfreien Ich-erzähl-aus-meinem-Leben-Blogs nicht nur nicht linken, sondern wirklich unbedingt meiden. Und die Sexblogs, die werden alle von Monstren gemacht. Das ist gefährliches Zeug. Da erfährt man Dinge über Mitmenschen, von denen man sich gerne noch ein paar Jahre sauberhalten möchte. Am Besten, man liest überhaupt nur noch des kühlen und klugen Parka Lewis‘ Gesprächsfetzen. Und ab und zu die andern da auf meiner Liste, da garantiere ich für ein Mindestmaß an Distanz und Haltung, oder wenigstens Reife.

Link | 2. September 2004, 13 Uhr 52 | Kommentare (10)


10 Comments


ruder herumgerissen, dem weihnachtsmann die maske vom gesicht gezerrt und all den blogbuchtexterstbestarrern die rute vor die fuesse geschleudert +++ jetzt also nicht mehr tante anke mit zungenpiercing, nasenring, poppi und uebergewicht; häßliche, kurze, rosafleischige, deutsche Schwänze bei frau diener und keine unteilbaren ueberlegungen, ob man jetzt schon oder doch noch nicht in die bibliothek gehen sollte +++ endlich ein ministerium fuer wahrheit und endlich einen ausschaltknopf fuer das internet.

Kommentar by hoipolloi | 8:37




Also wirklich, Sie sind ein Rüpel, wenn man Sie aufs Internet loslässt, Hoipolloi. Und Sie zwingen mich zu Klarstellungen und also dazu, den Vigilien-Rahmen zu verlassen. Rü-pel.

Frau Gröner, mit der Sie so hart ins Gericht gehen, (was ich nun wirklich sträflich uncharmant finde, wissen Sie, sie liest mit!) und Frau Diener waren nicht gemeint. Die beiden gehören zu den Guten. Es spricht auch nichts dagegen, sich über das Blogbuch öffentlich zu freuen, behüte. Gegen gebloggtes Leben habe ich nichts, solange ich einen Erzähler erkennen kann, der mich vor der möglichen Hässlichkeit des wirklichen Menschen beschützt, mit dem ich es da zu tun habe.

Nein, der Eintrag war eine Reaktion auf einen Text, in dem der Satz „und mein One-Night-Stand rollte von mir runter“ vorkam.

Kommentar by spalanzani | 10:07




sie neigen zur zensur – wenn auch zur gutgemeinten – was mich nur mehr fuerchten laesst. „sie sind ein ruepel“. beleidigung. gibt es denn keine nuancen fuer ihre gewalt? unhold beispielsweise oder sie sind mir allzuviel lassen genuegend raum fuer annahme oder ablehnung von kritik. ihr loeschen von frau groener aus ihrer linkliste und ihr hinweis auf all die guten – dort in ihrem blogroll – erinnerte mich an die letzten groener texte…

p.s. immerhin haben sie jetzt eine schoene richtigstellung

Kommentar by hoipolloi | 12:25




Zum Teufel mit Ihnen, Hoipolloi.

Sie benutzen diesen pseudoobjektiven Gewaltsprech, um von meiner Gewalt zu sprechen?

Sie, bloglos und anonym, also stilistisch unangreifbar, schlonzen mir, weitaus exponierter und (s.o.) unter formalen Zwängen, kleingeschriebenen Text auf meine Seite, den ich nicht unwidersprochen stehen lassen kann. Schon, weil für planlose Provokationen und schamloses Setzen von Themen in Deutschland die heise-Kommentarforen zuständig sind und meine bescheiden prätentiösen Vigilien dieses Privilieg nicht antasten wollen.

Also: Sie wollten mir da ein Thema aufzwingen, die Damen Gröner und Diener angreifen und mir, vereinnahmend, einen Angriff unterstellen, den ich nicht gemacht habe und sicher nicht machen will, sie haben also die Vigilien heiselnd herausgefordert und im unverschämten PS auch noch auf mein unsouveränes Kommentar-Änderungsverhalten hingewiesen. Soviel, Hoipolloi, zum Thema Gewalt. Ich muß Ihnen nicht erklären, wie die Gewaltmaschine läuft, wenn sie einmal angeworfen.

Und natürlich neige ich zur Zensur. Ich bin im Geiste Textstalinist. Ich neige dazu, überflüssigen Text zu ex-terminieren. Ich neige. Ich hab’s nur noch nie getan. Oder nur unter nicht veröffentlichten Umständen ein einziges mal, aber das wissen Sie als Hoipolloi gar nicht.

Kommentar by spalanzani | 14:37




Uiuiui, hier geht es aber ruppig zu. Ich fuerchte taeglich die Entfernung meines froschfilm-links bei Ihnen, werter spalanzani. Die London-Egotrips sind also verziehen? Oder durch den strafenden coccinella Komentar entschuldigt?

Kommentar by froschfilm | 15:10




Achwas, das ist freunschaftlich-spielerisch-ruppig. Und Sie haben noch eine ganze Weile Vorschußvertrauen, froschfilmblogger. Wenn ich bei Ihnen dann lesen muß, wie sie coccinella betrogen haben und sich öffentlich wundern, daß ihr das weh tut, lösch‘ ich Sie schon.

Kommentar by spalanzani | 16:49




Herrje, jetzt habe ich den zitierten (und offenbar für anstößig befundenen) Satz in unterschiedlichen Schreibweisen in der Marktführer-Suchmaschine eingegeben und bin noch immer nicht fündig geworden. Magst Du nicht den Link rausrücken? So zu Dokumentationszwecken? Als Ins-Fadenkreuz-aller-Ideologien-Geratener darf ich doch ohnehin alles lesen und meinen Senf dazugeben. Freiheit des Narren. Es grüßt der nette, denkpausierende junge Mann von nebenan.

Kommentar by SUB | 19:55




Ach, ich würd’s lieber lassen, wenn Du erlaubst. Ich mag das kleine Mädchen mit dem Luftballon im Header gar nicht persönlich schuldig sprechen. Dem Satz, dem Blog und der Autorin fiel die Rolle als Kristallisationskern meines eigentlich auch gar nicht so interessanten Überdrusses ohnehin eher zufällig zu. Es ging mir nur einfach wie beim Lesen der Max-Frisch-Tagebücher, wenn auch aus anderen Gründen: Huch, beinah vergessen, Menschen sind ja die Hölle. Und eigentlich ist es sehr eklig, rationaler: unklug, sich in Weblogs ihre Innereien anzusehen, dabei sollte man selektiver sein.

Abheften unter „Empfindsamkeit“.

Was die Denkpause im Fadenkreuz der Ideologien angeht: Sensationelles Bild.

Kommentar by spalanzani | 14:09




weiche und harte argumente

sorry, der vorwurf sie neigten zur zensur, sollte nicht heissen, sie loeschten texte – aber nein – sie doch nicht – jedenfalls nicht meine – im gegenteil, obwohl sie koennten, ich meinte, sie verteilen noten ohne not. wenn ihnen die musik beim maskenball internet zu laut ist, auf ins sèparèe.
sie haben recht, ich bin hier anonym – wer will schon hoi polloi sein – ich dachte, sie sind es auch. sorry, da habe ich, wie man frueher goldtaler zwischen die zaehne nahm, ihre maske geprueft, sie haben aufgeschrien, ich habe ins fleisch gebissen, au weiha. ich sehe ein, ihre maske ist echt, meine falsch.
und jetzt geht hier der kalte atem realismus, sozialistischer – dank stalin und
dank sub, lacht der fuehrer. doch wie lange kann man diese illusion von realitaet aufrecht erhalten. schliesslich sind wir doch alle nicht echt – ausser frau groener vielleicht – und haben doch alle den selben autor. sie, spalanzani, froh werd ich hier nicht mehr, doch gleich zum teufel, obs dort besser ist? doch wenn wir alle die hoelle sind, hab ichs ja nicht weit.

p.s. immerhin haben sie jetzt eine richtigstellung, meine, immer noch. und bitte, sie muessen nicht reagieren – kein thema -, lassen sie ruhig mir das letzte wort.

Kommentar by hoipolloi | 13:42




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Kommentar by Casinogamesman | 13:31