Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Die Möglichkeit zur Nähe ergibt sich nicht aus einer simplen Vereinbarung. Die Zeichen des Geschmacks sind solche Vereinbarungen, die immer unbefriedigend bleiben: Man sieht, wer der Mensch dahinter sein könnte, aber die Wahrheit, die Nähe ist, ist nicht zu ermitteln.

Und da ist die Funktion der Klugheit, da ist der Grund, warum wir nicht ohne sie auskommen: Weil wir im Auffassen der Dinge selbst überfordert sind und die Klugheit der anderen brauchen. Wir sehen, daß jemand etwas versteht, eine Systematisierung anzubieten hat, oder ein ungefühltes Gefühl, ein System von Bezügen, das einsehbar ist und zugänglich. Das ist, was uns erregt: Daß wir ein Stück weniger allein sein könnten mit der Alptraumaufgabe, Ordnung in das alles zu bringen und zu verstehen, was geschieht, während unsere Kräfte schwinden, die Räume unserer Möglichkeiten enger werden und unsere Gesichter härter. (Zumal es ständig so verdrießlich regnet.)

[Oder nehmen Sie an: Ein Haus zwischen Ahornbäumen, zurückgesetzt von der Straße und von einem eisernen Gitter bewacht; eine Terrasse im seifigen Regen, tief dunkelgrüne Grashalme mit eingezogenen Schultern zwischen den schwarzen Bäumen. Laub liegt auf dem Stein zwischen den Gitterstäben, und auf der Balustrade der Terrasse; dann stellen Sie sich vor: Licht in einem der hohen Fenster und, aber vielleicht irren Sie sich, Musik.]

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Link | 8. März 2009, 23 Uhr 52