Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Wirklich, ich lese Weblogs aus Neid. (Wie der Voyeurismus ja immer eine nicht-missgünstige Form des Neides ist; es geht um passiven Besitz; denken Sie nur an Blow Up.)

Daß man nur ein Leben leben kann, bedeutet doch leider, Kompromisse mit der praktischen Phantasie zu machen. Die eigenen, zufälligen Prioritäten schließen immer wieder große Möglichkeiten aus, und wer ein wenig Sinn dafür hat, spürt ihren Verlust noch jahrelang; schließlich gibt es die Möglichkeiten, die sich nie gezeigt haben, von deren Existenz man aber aus fremdem Leben erfährt: Die reine Exotik.

Link | 8. November 2006, 13 Uhr 45


Oh, ist das schön.

Hier sind dann also die Argumente der ZEIT zum Thema Kreationismus:

1. Gott sagt, er hat das Leben gemacht. (+)
2. Theologen sagen, er hat das nicht wörtlich gemeint (-)
3. Biologen sagen, der Zufall hat das Leben gemacht (-)
4. Biologen sind seit 1942 anerkannt (-)
5. Sogar in Harvard sagen sie, daß die Biologen Recht haben (-)
6. Kreationisten sind Zeugen Jehovas, und über die macht man im Fernsehen Witze (-)
7. Die Kultusministerin von Hessen findet, Zweifel kann man Kindern echt nicht zumuten (+)

[Heizen und Fische einwickeln, nichts sonst]

Link | 4. November 2006, 13 Uhr 08 | Kommentare (5)


Zusätzlich toll an schönen Frauen ist ja, daß man ernsthaft kaum etwas über sie — in dieser Rolle — sagen kann, das über eine knapp anerkennende Feststellung hinausginge. Wenn man es doch tun will, muß man sich sehr anstrengen: Also gibt es kein Geschwätz zu diesem Thema, schlicht weil es unmöglich ist, welches zu produzieren.

Das ist selbsverständlich sehr gut, ein geschwätzfreies Themenfeld; schlecht ist es nur für den Sprecher, will er doch Ausdruck finden für den Eindruck von Vollkommenheit (und leiser eigener Lüsternheit), den er hat und wichtig findet schon ob der Stärke der Regung.

[Ein wirklich lohnenswertes Vorhaben wäre der Versuch einer zeitgenössischen, zur Abwechslung nicht-regredierten Sprache der Pornographie, die dreckig und geil und drastisch sein müsste, um die Vorsicht gründlich auszutreiben und jeden Verdacht auf sogenannten Anspruch von vornherein zu erledigen; andererseits aber müsste sie erlauben, in den geschaffenen Freiräumen hemmungslos die Frauen zu preisen.]

Link | 2. November 2006, 3 Uhr 49


Wenn ich jetzt noch einmal lesen muß, daß der Autor K. überhaupt kein schnösliger Popliterat, sondern in Wahrheit ein ganz raffinierter reflektierter doppelbödiger Bursche sei, mache ich was kaputt oder lache mir die Milz zu Matsch.

Link | 2. November 2006, 2 Uhr 42 | Kommentare (1)


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