Vigilien

is there any any? nowhere known some?

entbanalisierung
die komplexität von angst
die identität von komplexität und angst
die gleichwertigkeit aller geschichten
die hilflosigkeit der klischees
hollywood devours itself
gut daß ich schon tot bin
der lichtschein der notausgangsleuchte neben der leinwand
KINO, heilige scheiße, geht doch
take american scare (mostly based on 60ties furniture)
add european scare
add bunnies
die komplexität von schuld
und eben keine bannung
eine entfesselung vielmehr
creepiest object: die rohrkolbenuhr zweifellos

[Weiter geht es auf diesem Weg allerdings nicht mehr.]

[Und das vielgelobte Publikum des FaF ist auch bloß eine zapplige Bande von Rotzlöffeln.]

Link | 13. Mai 2007, 1 Uhr 36


Eine Maschine: Der Empathie- und Kritikfähigkeitsverdichter. Produziert kleine schwere schwarze Kugeln, wenn Leute, die was taugen, angeschlossen sind, kleine schwere schwarze Kugeln, die mit Gummibändern verschossen werden, um sie anderen in die Magengrube zu hauen, damit die’s sofort begreifen, sofort, und ohne Chance, grade nicht acht zu geben; damit ich keine Chance habe, grade nicht achtzugeben; auf; damit etwas Aufregendes passiert.

Link | 11. Mai 2007, 1 Uhr 10


Sag alles ab.

[Ahnung/Erlösung]

Link | 8. Mai 2007, 22 Uhr 01 | Kommentare (1)


Der Puritanismus, der an unseren Leben nagt, jedes Jahr holt er sich ein Stück Strand.

Link | 7. Mai 2007, 23 Uhr 20 | Kommentare (4)


Jedesmal, aber wirklich jedesmal wenn ich diesen Supermarkt betrete, denke ich an den erloschenen Alten, wie hieß er, der die Schlange zu Staub kassieren würde, wenn man ihn riefe.

Link | 5. Mai 2007, 23 Uhr 16 | Kommentare (1)


Die faktische Unverletzlichkeit von Intimität.

[Aus dem Reich des Unbedingten]

Link | 5. Mai 2007, 11 Uhr 51


Die Bildsprache von Maklerphotographie folgt dem Wohngeschmack, der wiederum die Räume formt, in denen das Bewusstsein der nächsten Jahre geformt wird; insofern ist sie ein Vorhersageinstrument. Vogelschau im Immobilienscout, den ich täglich konsultiere, ohne je eine Wohnung zu besichtigen; meinem Bedürfnis nach Sichtbeton, langen und verschlungenen Gängen, düsteren Winkeln und toten Türen kann nicht entsprochen werden.

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Das Provisorische der gezeigten Räume: Da sie systematisch renoviert wurden, um jedem denkbaren Bewohner zu entsprechen, also auf Helligkeit, Weißheit, Altbausubstanzkitsch und sinnvolle Raumaufteilung optimiert, entsprechen sie niemandem mehr; man wohnt nur provisorisch dort, einst wird es die richtige, die eigene Wohnung geben. (Nur in einem Provisorium würde Laminat geduldet werden.)

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Noch provisorischer sind die kleinen, teuren Appartments mit exclusiven Bädern. Allein ihre völlige Unbewohnbarkeit macht sie attraktiv. Glitzernd spiegeln sich die versenkten Halogendeckenlampen, nichts wird bleiben von allem, was hier geschieht, am Freitagabend geh hinaus und erjage irgendeine Frau, blende sie im Licht der Halogendeckenlampen, vergiß sie; ein gefährliches Spiel mit dem Zynismus wäre eine solche Wohnung.

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Besonders störend: Der in die Wohnungen hineinrenovierte optische Eindruck von Geld. Räume, die Geld zeigen sollen, es ist aber erschöpftes, zappeliges, bedrohtes Geld, das sich fürchtet schon vor der ungeraden Scheuerleiste oder der dunklen Ecke, die gedeutet werden könnte als Kompromiss. (Und alle perfekt? — Not at all. Naturallement prefero las linguas latinas.)

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Es ist ja eben so, daß man sich viel lieber von Kierkegaards Urteil jagen lassen will als vom dem der Zeitgenossen. Der kleinste und nötigste Klassenkampf ist der mit dem eigenen Geschmack; die Neigung zum Unort außerdem vermutlich Folge eines unbedingten Willens zur Wachheit, der sich niemals gegen Bequemlichkeit verhandeln ließe. Jede Begründung für diesen Willen versagt lange vor der Erwähnung etwa einer Sehnsucht nach Intensität, man soll ihn nicht begründen, es hat keinen Zweck, die Welt bringt solche Menschen hervor, basta-la.

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Es muß ein Plan erdacht werden, ein perfider Plan mit Überlistung, und durchgeführt werden. Ein Plan ist ein Fremdling in der Kausalität, die Dinge entwickeln sich organisch und konsequent und im Augenblick; die Bankräuber bewundern wir, weil sie einen Plan ersinnen, der in den natürlichen Lauf der Welt, in dem immer nur der erste Gedanke gedacht wird, einbricht durch das Denken eines zweiten Gedanken. Wenn man jung ist, glaubt man, es genüge, nie das Naheliegende zu tun, um wach zu bleiben, das erweist sich als Irrtum, das Leben muß aktiv und planvoll überlistet werden und der erste Schritt eines Plans führt immer ins Absurde; konkret also

(kichert)

Link | 1. Mai 2007, 11 Uhr 46 | Kommentare (3)


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