Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Woran man ja auch merkt, daß man ein Kleinbürger ist und das nie loswird: Der Hang zur kontrollierten Verschwendung. Kleinbürger arbeiten für ihr Geld und geben es deswegen sehr bedacht aus. Wem das zuwider ist, dem bleibt nur kontrollierte Verschwendung.
Das ist so ein Mittel, ein wenig Würde zu wahren, wenn man gezwungen ist, käuflich zu sein und einen Job zu machen, den man nicht mag: Das mühsam verdiente Geld, einen Stundenlohn zum Beispiel, für ein schön gesetztes Heft auszugeben, in dem man in der S-Bahn blättert und das man danach ungelesen wegwirft: Da! Seht, wie ich euch verachte, Industrieblödmänner. Den Preis für Lebensmittel im Supermarkt nicht zu kennen, ausnahmslos und absichtsvoll nie auf einen Preis zu achten bei allem unter 20 Euro. Dabei könnte man sich vermutlich durchaus eine Reise jährlich zusammensparen, wenn man bereit wäre, sich mit Preisen abzugeben. Aber: Es geht nicht. Lächerlich, allerdings vielleicht nicht ganz so lächerlich, wie an der Kinokasse über den Preis zu reden.

Link | 3. Juni 2004, 19 Uhr 30 | Kommentare (2)


2 Comments


Herr [Verzeihung! spalanzani]
Ist es auch unfein ganze Webseiten anonym zu betreiben? Oder reicht eine Avatar-Identität? Ja-Margarina beim Rewe für 49-Cent erledigt jedenfalls ihre Aufgabe. Wenn man gelernt hat sich kontrolliert in Momente des Kontrollverlusts zu begeben, kann man bohemienhaften Genuss mit Kleinbürgerlichkeit und daher vorhandenem Geld vereinen.

Kommentar by held | 16:36




Na, na, Herr held. Meine E-Mail erfahren Sie sehr wohl auf dieser Seite und meine Webseite kennen Sie, scheint mir, ja auch.

Ihren letzten Satz verstehe ich nicht. Welches Problem lösen Sie da? Was hat Kontrollverlust damit zu tun? Werden Sie konkreter, held!

Kommentar by spalanzani | 17:27