Zwischen einem Schornstein und einer Pappelspitze ein Fleck helleren Himmels: Der heilige Winter.
Lange entgangen war meiner November-Analyse die Dimension der Schweigsamkeit: Nicht zu sprechen, eben weil man sprechen könnte.
(Das ist eine Frage des Glaubens. Schließ die Augen und geh ein paar Schritte.)
Schweigsamkeit als Gefäß nichts bedeutender Wirklichkeit —
jenseits des weiten Hofes einige Dächer mit Schornsteinen; im Hof Gärten, darin Wäscheleinen, kleine Obstbäume, grünbeschlagende Kunststoffmöbel, Laub, in Haufen um die Bäume. Die Hitze des Heizkörpers ist durch das Flanell an den Knien zu spüren: Hierzu muß nichts gesagt werden. Es kann eine Geschichte erzählt werden über einen Nachbarn, aber es kann auch bei der Betrachtung der Laubhaufen bleiben. Das ist genug. Die Schornsteine und das Laub füllen den Augenblick, er hat genug Struktur und Deutung; es herrscht eine Ehrfurcht vor dem Hof, deren Ausdruck die beiläufige Schweigsamkeit ist. Dann schaltet sich die Kühlschrankpumpe ein, knackt und schnarrt —
— Intensität, eine leichtfüßige Flöte wie in den Filmen über hellenistische Kunst, die der BR in den Jahren meiner Jugend produzierte.