Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Es sind nur die kniehohen, ausladenden Farne, die sich mit ihrem hellen Grün aus den dunklen Farben abheben, sie und die an den Kanten brüchigen Steinstufen, die Marmorverkleidung mit der fehlenden Kachel, und davor, im narbigen Sand, die vom Frost in drei Teile gesprengte Platte. Auf jedem der Fragmente: Zitternde Tropfenlinsen, die die grauen Straßen im Stein vergrößern und verzerren. Die niedere Umfriedung mit dem Tor, angelehnt und unbeweglich, dahinter das unordentlichste Stück, hüfthohe Halme, und dann die schreckliche Tür mit dem grün überlaufenen Schild. Im Rücken: Das Kellerfenster mit den Regalen und Buchrücken und verblasstem Tuch; das Geräusch in der Rinne und das Gluckern versteckter Tauben. Links der unerreichbare, sich verschleiernde Pavillon in der einzigen hellen Flucht, zwischen den unregelmäßig wohlig kalte Güsse abschüttelnden Rotbuchen. Im Anschnitt trübe das Palmenhaus, und über allem ein gleichförmig ort- und grenzenloses Zischen, das die Szene verbindet mit der Welt jenseits der Mauern und der nie geöffneten rückwärtigen Tore, der Landschaft und den Städten, die unter derselben Lähmung tagelang schweigen.

Link | 30. Juli 2011, 19 Uhr 55