Zurück in der Staatsbibliothek, fast testweise, nur für eine Stunde, nur ein Buch zu sichten. Sofort der vertraute, aber vergessene Bibliotheks-Sex-Flash: Diese intelligenten jungen Menschen, die da in die Bibliothek gehen zur Geistesarbeit, weil man zu Hause keinen Körper hat und das auf Dauer deprimiert. Also gehen sie hier durch die Gänge, bewegen sich ein bisschen unfrei, aber gut angezogen, eine Lebensform mit Muße für Geschmack nachweisend, setzen sich, versinken tatsächlich (denn sie arbeiten tatsächlich) in Konzentration, um dann ab und zu aufzustehen und etwas holen zu gehen und dabei begehrt zu werden von denen, die gerade aufschauen, oder schauen selbst auf und sehen sich die an, die durch die Gänge gehen.
Dann die extrem hohe Informationsdichte, die so eine Monographie immer noch hat, selbst diese, eine etwas zweifelhafte Arbeit aus der Militaria-twilight zone: Man schlägt das auf, und es dröhnt los: Bilder, Tabellen, Listen, Typen, Schemazeichnungen, Karten, Archivmaterial, Abkürzungen, Fußnoten, TEXT. Der Noise Superhighway hat keine vergleichbare Erfahrung anzubieten.