Vigilien

is there any any? nowhere known some?

eine alte person ist eine junge person, die auch nicht weiß, was ihr zugestoßen ist und wann das gewesen sein soll, sagst du.

natürlich kann ich mir genauso leicht vorstellen, siebzig zu sein, wie ich mir vorstellen kann, vierzig zu sein: beides ist absurd. ich tanze in der küche, ich spiele videospiele, ich höre musik. es ist wahr, ich mache keine tiktoks. die seuche ist beiläufig auch an mir interessiert.

wenn man zweiundzwanzig ist und talentiert und die welt weht durch die seele wie ein maischauer durch ein flußtal, sagst du, wenn man das eigene charisma nicht versteht und die eigene unschuld nicht, hat man dann eine chance? ich wüsste gern: gibt es welche, denen es gelingt? die nicht diese vernichtenden fehler machen in diesen jahren? wie sind die? wo sind die? die unerloschenen unverletzten niemals-grausamen? gibt es sie? was trinken sie? wie wohnen sie? was lesen sie? was schreiben sie? erben ihre kinder ihr glück? gibt es: ein geheimnis?

und ist das, was wir danach tun, frage ich, der kompromiss oder die sache selbst?

die glasscheibe mit deiner reflektion in den dunklen pfanzen des atriums, der beistelltisch, deine schuhe: wie könnte das der kompromiss sein? deine selbstauskunft zweifelt; ich, von außen, weiß es besser.

Link | 6. April 2020, 0 Uhr 58