Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Am Ende flüstert uns selbst das Wetter von fernen Städten, in denen wir leben könnten. Dabei leben wir doch in einer Stadt, unser Bedarf an Städten sollte gedeckt sein, man kann doch nur eine gebrauchen. Fahren wir hin, in die fremden Städte, und besuchen das Leben der Menschen dort, erscheint es uns schön und reizvoll nicht weil es fremd ist, sondern weil wir schon die Geschichten formulieren, die wir zu Hause erzählen werden, anderen, zu hastig oder am Telefon, oder nur uns selbst, weil es pointenlose oder rührselige oder eitle Geschichten wären. Wir formulieren auf den Stufen des Doms oder im Dreilicht hoher Fenster mit alttestamentarisch grimmigen Bildern, am Fuße des Tafelberges oder auf der Uferbefestigung des Flusses, über den ein frischer Hauch vom Atlantik weht, wir sind dort, um uns zu erinnern, weil die Erinnerung uns die Chance geben wird, eine Zeit erlebt zu haben, die größer ist als die Zeit irgendeiner wirklichen Stadt.

Link | 13. Juli 2007, 19 Uhr 51