Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Contenance

Link | 7. Februar 2007, 12 Uhr 43


Ein Rezeptionsmodus.
Ein Investment.
Eine Lebenshaltung.
Ein Sprachspiel.
Ein Werturteil.

Link | 7. Februar 2007, 3 Uhr 02


Euphoriekunst.
Empathiekunst.
Sensibilitätskunst.

Link | 7. Februar 2007, 2 Uhr 12 | Kommentare (1)


Hört auf, so tot zu sein.

Link | 6. Februar 2007, 13 Uhr 21 | Kommentare (7)


[And all that]

Link | 5. Februar 2007, 15 Uhr 48


Nach Jahren des Lauerns und Glücks mit einzelnen Titeln habe ich mir endlich die Soft Black Stars gekauft. Ich weine, ich tue mir weh mit der Faust auf dem Tisch, ich schreie. Ist das geil. Nacheinander und gleichzeitig.

[Ich weiß doch. Ihr habt es seit Jahren gesagt und mich zwingen wollen.
Und ich begreife so langsam und Ihr habt so viel Geduld.]

Link | 5. Februar 2007, 15 Uhr 46


Bevor der Sommer kommt, muß ich hier weg, und so sehe ich mir also Wohnungen bei immobilienscout24 an: Abgezogene Dielen oder Laminat, linealgerade Scheuerleisten, weiße Heizkörper unter den Fenstern. Parkett und Einbauküchen mit Spülmaschinen in der gehobenen Klasse. Etwas abstoßend alles. Diese goldhell durchformatierten 2-Zimmer-Protofamilien-Kuschelecken deprimieren mich. Was soll ich damit, es mir nett machen?

Neubau. Ich will einen Neubau. Besser gleich eine postmoderne Scheußlichkeit mit Glas, eins der Apartments für den anspruchsvollen Single, wie sie gebaut werden für Juristinnen, die am Wochenende nach München zurückfahren; so etwas wäre angemessen, allerdings würde ich die übliche Einbiederung durch Leder und beliebige Kunst auslassen.

Keine Täuschungen sind erlaubt in Wohnräumen, die Abwesenheit von Schönheit und Geschichte muß im Zweifel manifest sein. Die Fremdheit der Stadt soll bis zur Bettkante reichen, es muß ein Kampf herrschen zwischen Wohnraum und Bewohner, weil dieser vom Raum ja in eine Entsprechung (einen sogenannten Stil) hineinverleitet wird, sich aber wehrt; deutlich muß dieser Kampf erkennbar sein, der junge Raum muß betteln um Beachtung, bis sich echte Nutzungen einschreiben — hier eine Lampe, denn hier will ich sitzen, etc. — denn sonst gewinnen die Einrichtungshäuser.

Link | 4. Februar 2007, 0 Uhr 22 | Kommentare (1)


[Ich würde ein Photo machen, aber es hat keinen Sinn; so etwas ist nie photographierbar.]

Wenn ich mich, ganz hinten im Raum, gegen den Ofen lehne, habe ich zur Straße hin ein zweiflügliges Doppelfenster vor mir. Die rechte Hälfte ist verdeckt durch einen schweren dunkelblauen Vorhang. Der Raum ist fast vollkommen dunkel, nur aus der Küche fällt etwas Licht auf mich, die Bücher und den Stuhl vor dem Fenster (mein Schreibtisch steht rechts davon).

Draußen, auf der anderen Seite der Schönhauser Allee, sehe ich das Dach des gegenüberliegenden Hauses. Darauf zwei Schornsteine, eine metallene Leiter, eine Stange zum Festhalten für den Schornsteinfeger. Und dahinter steigt der Himmel aus dem Licht der Stadt.

Direkt an der dunklen Kante, die das Dach durch meinen Ausblick zieht, leuchtet Berlin in einem federleichten Weiß, das nach oben in durchlässiges Grau verläuft. Ungefähr auf Höhe des Fensterkreuzes (oder ein paar Grad darunter oder darüber) bekommt das Grau eine Blaukomponente, die aber nur im Verlauf existiert, in einem Ausschnitt wäre sie nicht zu sehen. Der beherrschende Eindruck ist der von Durchlässigkeit und Strahlung, von Energie, in der man sich, kühl umstrichen, frei bewegen könnte, wenn man es könnte.

So zart ist diese Lichtglocke auf der harten Stadt, eine Beruhigung, und eine Ermahnung vielleicht.

Link | 3. Februar 2007, 18 Uhr 34


Die Zeit ist mein Freund; sie vergeht und nutzt die beschädigte Wirklichkeit ab. Daß sie zu meinen Ungunsten festschreibt, fürchte ich nicht; Irrtümer haben keinen Bestand, insofern bin ich ruhig; die Zeit ist mein Freund, je mehr von ihr vergeht, desto besser ist es für die Instandsetzung der durch mich zerstörten Ordnung: Von dieser Art sind meine Gewissheiten, so schicksalsbefreundet ist meine Geduld. Inzwischen geschieht nichts, das empfinde ich als angemessen — was sollte geschehen, während die Zeit vergeht? Andernorts müssen sich die Irrtümer als solche erweisen, hier muß ich nur warten und Musik hören und darauf achten, die Notizhefte zu füllen.

Link | 2. Februar 2007, 14 Uhr 08 | Kommentare (3)


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