Vigilien

is there any any? nowhere known some?

Zu entwickeln wäre ein operationsfähiger Diskursersatz: Um auszubrechen aus dem vermeintlich kritischen You-are-being-lied-to und dem Wettlauf um die skeptischere Position.

Der kritische Gestus, der ja staatstragend und als solcher Schul-Ideologie ist, Konsens aller Medien und in jeder Kommunikation antizipiert, ist Herrschaftsinstrument. Begegnet werden kann ihm selbstverständlich nicht mit einer Rückkehr zum vorparanoiden Zustand, auch nicht mit dem Rüstungswettlauf einer Hyperkritik, die den kritischen Gestus in jeder Konkretion selbst als tückisch entlarvt. Dem kritischen Gestus ist nur zu begegnen mit einer Seitwärtsbewegung aus dem kritischen Diskurs heraus, zu verdächtigen ist nicht das Argument, sondern das Argumentieren. Die Antwort auf die Frage, wer welche Interessen vertritt im Falle Wulff wäre ein organisiertes, mit Ernst betriebenes Interesse für Pinguine.

Die Aufgabe wäre also die Konstruktion einer Gegenöffentlichkeit, die nicht die Öffentlichkeit beobachtet als Korrektiv, sondern die sich auf die Fassung des Realen durch die Öffentlichkeit gar nicht erst einlässt, sich deswegen einer eigenen inneren Stringenz aber nicht verweigert: Ein der kritischen Öffentlichkeit ebenbürtiges GEGENWAHNSYSTEM

Link | 18. Januar 2012, 23 Uhr 57 | Kommentare (3)


3 Comments


Bin dabei!

Kommentar by froschfilm | 20:55




Wenn man aber einen Paralleldiskurs einrichtet, der weder vorparanoid, d.i. eskapistisch wäre (?), noch Wert auf das Argumentieren legt: Wie ist dann innere Stringenz zu denken? Stringenz ohne Argumentation sondern mittels Empfindsamkeit? Oder vielleicht formal-verstandesmäßig, ohne Bezug zu den Inhalten aktueller Diskussion?

Kommentar by clairebrun | 16:41




Eine Einschätzung eines Gegenwahnsystems als „eskapistisch“ akzeptiert ja das… Relevanzframework der Medienmaschine: Vor was fliehe ich eigentlich, wenn ich mich statt des Gebitches zwischen einem Kapitän und einem Reeder für Pinguine interessiere?

In sich muß das natürlich alles durchaus stringent sein. Ansätze für so etwas gibt es ja: Man könnte Teile des Feuilletons als Gegenwahnsystem in Ansätzen lesen, das ist ja das Tolle daran. Und das müsste man ausweiten, auf Pinguine.

Kommentar by spalanzani | 17:24